Wie eine Oberländer Auswandererin „Milton“ und „Helene“ erlebte
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(04:02)
Innert zweier Wochen wurde der US-Bundesstaat Florida von zwei heftigen Hurricanes getroffen, welche grosse Verwüstungen anrichteten: „Helene“ hat Ende September Schäden in mehrstelliger Milliardenhöhe verursacht und mehr als 200 Todesopfer gefordert. Milton traf den Bundesstaat am Mittwoch. Das Ausmass der Schäden ist noch unklar, die Zahl der Todesopfer liegt Stand Donnerstag bei 14, er war in Florida punkto Regen aber ein Jahrtausenereignis.
Denise Daenzer ist 2011 mit ihrem Mann aus Hünibach ins floridianische Cape Coral gezogen. „Helene“ und „Milton“ waren nicht ihre ersten Stürme. Sie habe schon „Ian“ erlebt, welcher 2022 direkt bei Cape Coral auf Land traf und im Bundesstaat Florida der schadenstechnisch teuerste Sturm aller Zeiten war. Bei „Milton“ seien sie einigermassen glimpflich davongekommen, sagt Denise Daenzer gegenüber Radio BeO. Weiter nördlich hätten die Menschen weniger Glück gehabt. Zwar habe es auch in Lee County Strassen überschwemmt, ihr Haus sei aber verschont geblieben. „Helene“ sei vor der Küste geblieben, habe aber Wassermassen landeinwärts gedrückt. Ohnehin sei es so, dass ihr Wasser mehr Sorgen bereite, als der Wind. Gegen das Wasser helfe keine Barriere. Gegen Wasser sei man machtlos.
Sie und ihr Mann hätten lange abgewägt, ob sie vor „Milton“ evakuieren sollen, auch zur Sicherheit ihrer beiden Kinder. In den Medien haben sie die Laufbahn des Sturms genauestens verfolgt, so Daenzer. Wenn er auf Cape Coral zugesteuert wäre, wären sie geflohen. Der Hurricane traf schliesslich rund 180 Kilometer weiter nördlich in der Region Tampa Bay auf Land. Dennoch seien es bange Stunden gewesen: Die Geräusche hätten die Erinnerungen an „Ian“ wieder hochgebracht. Und auch wenn die Floridianerinnen und Floridianer mit den jährlichen Hurricanes unterschiedlicher Stärke und Zugbahn leben müssten, wirklich daran gewöhnen könne man sich nie.
(text:csc/bild:pexels-symbolbild)