Wie erste Touristen das Berner Oberland eroberten
Die Europäischen Tage des Denkmals vom 7. und 8. September 2024 stehen unter dem Motto «Vernetzt». Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, die vielfältigen Einflüsse anderer Zeiten und Orte auf unser gebautes und immaterielles Kulturerbe zu entdecken. Mit dabei ist auch Thun.
Thun wurde durch die Gebrüder Knechtenhofer zum ersten Zentrum des Fremdenverkehrs im Berner Oberland. 1831 erwarben sie das «Ländtehaus» am Aareufer und bauten es zu einer Pension um, später «Auberge du bâteau» genannt. Kurze Zeit danach erstellten sie das «Hôtel des Bains de Bellevue» und 1835 startete ihr Dampfschiff «Bellevue» auf dem Thunersee zu seinen ersten Fahrten. Damit waren die Gebrüder wahre Tourismuspioniere, wie der pensionierte Architekturhistoriker Roland Flückiger gegenüber Radio BeO erklärt.
Thun war vor allem aufgrund der guten Erschliessung beliebt, was die Eisenbahn zusätzlich unterstützte. Besonders die Briten waren begeistert vom Berner Oberland, so Flückiger, weshalb 1841/42 im Park oberhalb des Hotels die erste anglikanische Kapelle in der Schweiz nach Plänen des Architekten Robert Roller aus Burgdorf entstand.
(text:chl&pd/bild:zvg-archiv_roland_flückiger)