Wie benutzendenfreunlich sind die Webseiten Berner Städte?
Der Digitale Städtemonitor der Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften (ZHAW) bewertet die Webseiten von 171 Schweizer Städten und städtisch geprägten Gemeinden. Dabei geht es etwa um Inklusion, Nutzendenfreundlichkeit oder Qualität der digitalen Kommunikationskanäle zwischen Bürger:innen und Verwaltung. Den Spitzenplatz belegt die Stadt Bern. Die grösste Oberländer Stadt, Thun, landet auf dem 39. Platz, hinter teilweise weit kleineren Berner Gemeinden wie Lyss (15.), Köniz (20.) , Münsingen (33.) oder Steffisburg (38.). Bern habe ein sehr gutes Angebot, eine übersichtliche, schnelle Website mit Open-Data-Angeboten, einem Bürgerkonto und verschiedenen intergierten Serviceleistungen, erklärt Alexander Mertes von der ZHAW, ausserdem sei die Webseite barrierefrei. Aber auch die Website der Stadt Thun habe ihre Stärken, so gäbe es viele Zahlungsmöglichkeiten, sie sei Smartphone-optimiert und habe einen Onlineschalter. Trotzdem könne man hier noch etwas ausbauen, so Mertes weiter, und sich beispielsweise an Bern orientieren.
Wird die Stadt Bern also Vorbild für die Websites der Schweizer Gemeinden? Der Berner Stapi Alec von Graffenried winkt ab: Zwar habe man sich über die Spitzenplatzierung gefreut, sei aber auch ins Grübeln gekommen. Man habe intern die Stadtberner Website angeschaut und Handlungsbedarf gesehen. Dass die Stadt Bern mit einer etwas baufälligen Seite den Spitzenplatz erlangt habe, lasse auch tief blicken, so von Graffenried gegenüber Radio BeO. Darum wolle man sich in Bern auch nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern punkto Digitalisierung auf gut Berndeutsch gesagt, «vorwärts mache». Man habe sich in diesem Zusammenhang auch bereits gefragt, wie wichtig die Website überhaupt noch sei, oder ob nicht auch andere Kanäle, wie die sozialen Medien, zunehmend wichtiger würden, erklärt von Graffenried. Das Wichtigste in Sachen Digitalisierung sei, dass das ganze «gäbig» sei, ist von Graffenried überzeugt. Und hier gebe es noch viel zu tun, darum habe die Stadt Bern mit Thun, Biel/Bienne und Köniz sowie dem Kanton zusammengespannt um eine Lösung zu bauen, die im Sinne der Servicequalität möglichst simpel und praktisch ist. Grundsätzlich gäbe es bei der öffentlichen Hand bei der Digitalisierung noch Luft nach oben. Das sieht auch Alexander Mertes so: Gerade bei digitalen Dienstleistungen seinen die grossen Städte im Ausland teilweise um einiges weiter. Die Digitalisierung dürfte die Berner Gemeinden also noch eine ganze Weile beschäftigen.
(text&bild:cs)