Widerstand gegen die Steffisburger Ortsplanungsrevision
Am 13. Februar kommt die letzte Tranche der Steffisburger Ortsplanungsrevision zur Abstimmung. Ein «Ortsplanungs-Nein»-Komitee, bestehend aus den Grünen, dem Natur- und Vogelschutzverein sowie parteiunabhängigen Bürger/innen, macht mobil gegen diese Vorlage. Es wehrt sich vor allem gegen die geplante Überbauung der Pfrundmatte. Diese 8500m² grosse Wiese mit unzähligen Obstbäumen und einheimischen Sträuchern neben der Dorfkirche ist eine ökologisch wertvolle Biodiversitätsoase und grüne Lunge im verkehrsgeplagten Oberdorf. Es gehe nicht an, sagt das Komitee, dass auch noch diese letzte grüne Fläche im bereits jetzt dicht bebauten Oberdorf geopfert werden soll. Es fordert, dass die Pfrundmatte statt in eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) in eine Grünfläche umgezont wird. Gegen eine moderate Erweiterung des Altersheims der Esther Schüpbach Stiftung ist nichts einzuwenden. Aber dessen Abriss und Neubau neben der Kirche und der Bau von Luxuswohnungen an seiner Stelle muss unbedingt verhindert werden. Die neuen Gebäude dürfen bis 16 Meter hoch gebaut werden. Damit würden sie, inklusive Dachaufbauten, die Höhe des Kirchendachs erreichen und das historisch wertvolle Ortsbild definitiv verschandeln.
In Steffisburg gab es von 2006 bis Januar 2021 ein Bevölkerungs-wachstum von 764 Personen. Das sind 5 Prozent in 15 Jahren. Mit den im Bau befindlichen und bereits eingezonten Baufeldern sowie der Ortsplanungsrevision würde sich dieses rapide beschleunigen. Sollten sämtliche Projekte realisiert werden, gibt es in den nächsten 15 Jahren zusätzlichen Platz für mehr als 2500 Personen. Verglichen mit der Vorperiode entspricht das einer Zunahme um mehr als das Dreifache. Dadurch verschlimmert sich die zeitweise überlastete Verkehrssituation im Dorf noch mehr.
Die Gemeinde Steffisburg hält aber weiterhin an der geplanten Überbauung Prundmatte fest. Gemeindepräsident Reto Jakob ist der Meinung, da nur 60 Prozent der Matte überbaut werden, sei es ein tragbares Projekt. “ Wir haben das auch mit dem „Ortsplanungs-Nein Komittee“ so abgesprochen“, sagt Reto Jakob weiter. Dazu ist er auch überzeugt, dass die Gemeinde Steffisburg in den nächsten Jahren nur moderat wachsen wird.
(text:pd&msi/bild:beo)