Waadtländer Gericht verurteilt 22-Jährigen wegen Mordes
Ein 22-jähriger Mann, der 2018 in Yverdon-les Bains VD einen 21-jährigen kurdischen Gymnasiasten und Dealer mit einem Kopfschuss getötet hatte, muss 20 Jahre ins Gefängnis. Das Bezirksgericht Broye und Nord-Waadt hat den Angeklagten am Montag in Renens wegen Mordes verurteilt.
Die Richter folgten in ihrem Strafmass dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine unbedingte Freiheitsstrafe in dieser Länge für den Mann mit spanischer Staatsangehörigkeit gefordert hatte. Weiter ordnete das Gericht eine ambulante Therapie für den Täter an. Zudem wird dieser nach Verbüssung der Gefängnisstrafe für 15 Jahre des Landes verwiesen. Er war bei seiner Urteilsverkündung nicht anwesend.
Der Verurteilte hatte an einem Abend im November 2018 einem Dealer während eines Handgemenges mit einer Kugel aus einer Pistole aus nächster Distanz in den Kopf geschossen. Die Tat ereignete sich in einem Stadtpark in Yverdon-les-Bains im Rahmen eines Drogenhandels, bei dem es um 500 Gramm Marihuana ging, die der Verurteilte stehlen wollte.
Das Gericht befand den Mann trotz seiner gemischten dissozialen und unreifen Persönlichkeitsstörung, an der er laut psychiatrischen Gutachten leidet, für voll verantwortlich für seine Taten. Es stellte eine eine „fehlende Einsicht“ und eine „erdrückende Schuld“ des Angeklagten fest.
Experten stufen sein Rückfallrisiko für Raubüberfälle als hoch ein. Der junge Mann hat bereits Einiges auf dem Kerbholz. So sprachen die Richter den Angeklagten auch des versuchten Mordes in einem Fall für schuldig, in dem er auf ein mit drei Personen besetztes Auto geschossen hatte.
In anderen Fällen befand das Gericht den Mann der einfachen Körperverletzung, der versuchten Nötigung, des Verstosses gegen das Waffengesetz, des schweren Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz, der Gefährdung des Lebens, der Verleumdung, des Hausfriedensbruchs und des Raubes für schuldig.
(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)