Ventilatoren und frisches Wasser für Gefängnisinsassen in Genf
Das veraltete Genfer Gefängnis Champ-Dollon hat wegen der Hitzewelle verschiedene Vorkehrungen getroffen. Alle Zellen sind mit Ventilatoren ausgestattet worden. Die rund 500 Häftlinge haben jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser und die Möglichkeit, mindestens einmal am Tag zu duschen.
Die grossen Zellen für drei Insassen, die aber bis zu sechs Insassen aufnehmen können, sind mit Duschen ausgestattet, wie Laurent Forestier, Kommunikationschef des Genfer Amts für Strafvollzug, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage sagte.
Die Insassen der kleinen Zellen, die für eine Person konzipiert sind und in denen bis zu drei Personen untergebracht werden können, dürfen ihrerseits jeden Tag auf der Etage duschen.
Jede Zelle verfügt je nach Grösse über ein bis zwei Tischventilatoren. An den Gefängnistüren können kleine Luken geöffnet werden, um mit den Zellenfenstern einen Luftzug zu erzeugen. „Das sind kleine Annehmlichkeiten. Die Lösung, um der Überbelegung und den Standards gerecht zu werden, wäre ein neues Gebäude“, sagte Forestier weiter.
Die 1977 eröffnete Einrichtung in Champ-Dollon war für 276 Plätze ausgelegt worden. Durch eine Vergrösserung und Umbaumassnahmen wurde die Kapazität auf 398 Plätze erhöht.
Das Gefängnis wurde vom Bundesgericht wegen seiner Haftbedingungen angeprangert und ist nach wie vor chronisch überbelegt: Am Dienstagmorgen befanden sich 506 Insassen im Gefängnis, was einer Belegungsrate von 127 Prozent entspricht. Die Überbelegung hat das Gebäude abgenutzt und seine Instandhaltung erschwert.
In Puplinge, einer Gemeinde im ländlichen Genf, in der sich das Gefängnis befindet, stieg das Thermometer am Dienstagnachmittag auf über 37 Grad.
(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)