Unverständnis für drei schulfreie Vorweihnachtstage im Kanton Bern
Der Verein Schule & Elternhaus Kanton Bern (S&E Kanton Bern) reagiert mit Unverständnis auf den vorverschobenen Ferienbeginn. Dies erhöht die Verbreitung der Viren, statt sie einzudämmen. Denn die Schulkinder werden nun von verschiedenen Erwachsenen in wechselnden Kindergruppen ohne Abstand und Maske, in kleinen Privatwohnungen spielen.
Statt mit dem regelmässigen Tests an Schulen weiterzufahren, hält der Kanton Bern (trotz Widerstand von Betroffenen) am Ausbruchstesten fest. Nun muss der Kanton die Notbremse ziehen und die Schulkinder vorzeitig in die Ferien schicken. Jahrelang hat der Kanton Mütter zurück in den Arbeitsmarkt geholt, hat familienergänzende Strukturen auf– und ausgebaut und nun schickt er die Schulkinder unvorbereitet in die Ferien und überlässt die Betreuung den Familien. Es ist eine Illusion, anzunehmen, dass die Kinder die drei schulfreien Tage vor Weihnachten in konstanten Gruppen in der Kernfamilie verbringen werden. Auch Notbetreuungen sind aus epidemiologischer Sicht für Eltern keine Option, da sich die Kinder dort mit neuen Kontakten noch mehr anstecken können. Deshalb werden nun zehntausende Kinder im Kanton Bern, drei Tage lang, von verschiedenen Erwachsenen (Nachbarn, Grosseltern, Tanten…) betreut werden. Dabei werden sie in wechselnden Gruppen mit verschiedensten Kindern, ohne Abstand und Maske, in kleinen Privatwohnungen spielen und so die Viren viel mehr verbreiten, als wenn sie in der Schule wären.
Kinder sind nicht Treiber der Pandemie, sondern Opfer. Sie können sich nicht impfen lassen, Erwachsene wollen sich nicht impfen. Kinder und Familien müssen nun ausbaden, was
verschiedene Erwachsene versäumt haben. Denn Kinder belasten die Spitäler und die Intensivstationen nicht. Eine hohe Impfquote der Erwachsenen wäre der Beste Schutz für die Kinder.
(text:pd/bild:beo)