Uno-Klimakonferenz in Dubai startet in die zweite Halbzeit
Nach der Halbzeit der Weltklimakonferenz in Dubai ist der Ausgang der Verhandlungen nach Einschätzung der Schweizer Delegation noch offen. „Es ist sind jetzt Texte zu den wichtigsten Verhandlungsthemen auf dem Tisch, beschlossen ist aber noch nichts“, sagte Umweltbotschafter Felix Wertli der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
In der zweiten Hälfte der Konferenz reisen die Umweltministerinnen und -minister an, um auf Basis dieser Texte zu verhandeln. Auch der Schweizer Umweltminister Albert Rösti reist am Freitag nach Dubai, um an den Verhandlungen auf Ministerstufe teilzunehmen.
Die zweite Hälfte der Konferenz werde nun zeigen, ob griffige Empfehlungen zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas zustande kommen oder nicht, so Wertli, der die Schweizer Delegation leitet.
An der Weltklimakonferenz 2015 in Paris war beschlossen worden, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, vorzugsweise auf 1,5 Grad. Der Weltklimarat IPCC zeigte in einem Bericht aber auf, dass dieses Ziel mit den bisher beschlossenen Massnahmen nicht erreicht werden könne.
„An dieser Konferenz brauchen wir eine Kurskorrektur“, sagte Wertli. Und: „Es ist wichtig, dass sich die Staaten auf Empfehlungen einigen, die auch wirklich zum Erreichen dieses 1,5-Grad Ziels beitragen.“
Wichtiger Verhandlungspunkt an der Konferenz ist ein Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle. Laut Wertli gehen die Forderungen verschiedener Staaten in diesem Punkt noch weit auseinander. Die Beschlüsse der Weltklimakonferenz müssen aber im Konsens gefällt werden.
Vor allem öl- und gasexportierende Länder wehren sich gegen die Forderungen nach einem Ausstieg. Umgekehrt dringen zahlreiche andere Staaten, darunter auch die Schweiz, darauf, die Ausstiegsperspektive im Abschlussdokument der Klimakonferenz festzuschreiben.
Mehr Einigkeit bestand bei einem neuen Fonds für Klimaschäden, der gleich zu Beginn der Konferenz arbeitsfähig gemacht und mit Geld gefüllt worden sei.
Diskutiert wird an der Konferenz ausserdem ein Beschluss für den weltweiten Ausbau von erneuerbaren Energien um das Dreifache, und einer Steigerung der Energieeffizienz um das Zweifache. Die Schweiz unterstützt einen solchen Beschluss.
Die Weltklimakonferenz in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten am Persischen Golf dauert bis zum 12. Dezember.
(text:sda/bild:unsplash-symbolbild)