20 Juni 2023

Turbulentes Geschäftsjahr mit grossem Verlust für die Interlakner IBI

Die Industrielle Betriebe Interlaken AG (IBI) blickt auf ein aussergewöhnliches Geschäftsjahr zurück. Die Ukrainekrise und die drohende Energiemangellage führten zu erheblichen Verwerfungen am Energiemarkt. Grosse Projekte wie der Kraftwerksumbau und die Sanierung von Altlasten verliefen trotz vieler Herausforderungen planmässig.
Das Jahresergebnis 2022 ist von den hohen Beschaffungskosten für Energie gekennzeichnet. Die IBI sah sich gezwungen, zusätzliche finanzielle Mittel für den Einkauf von Strom und Gas zu beschaffen. Im Gegensatz dazu passte das Unternehmen seine Tarife für Gas nicht entsprechend den gestiegenen Beschaffungskosten an. Die kurzfristige Strombeschaffung verursachte massiv höhere Kosten als in den Tarifen 2022 kalkuliert. In der Folge verschlechterte sich das Ergebnis deutlich. Bei einem Gesamtumsatz von rund 36 Millionen Franken schliesst die IBI das Geschäftsjahr 2022 mit einem negativen Betriebsergebnis ab.

Die hohen Marktpreise wirken sich auch im Jahr 2023 und den Folgejahren auf die Tarife für Strom– und Gaskunden aus. Energiemangellagen in den Herbst– und Wintermonaten können auch in den nächsten Jahren nicht ausgeschlossen werden und dürften die Energiepreise weiter beeinflussen. Die IBI hat in diesem Zusammenhang Massnahmen ergriffen, um extreme Preisanstiege abzufedern: So werden Preiserhöhungen in der Strom–Grundversorgung nicht vollständig weitergegeben und bei den Marktkunden über mehrere Jahre geglättet. Trotzdem ist mit steigenden Strompreisen für das Jahr 2024 zu rechnen.

Der Interlakner Gemeinderat schreibt zum Jahr 2022 der IBI: Das Jahresergebnis 2022 der IBI AG ist gekennzeichnet von den hohen Beschaffungskosten für Energie. Eine Kombination verschiedener externer Umstände führte zu extremen Preissteigerungen am Gasmarkt und Strommarkt. Namentlich die kurzfristige Strombeschaffung verursachte massiv höhere Kosten als in den Tarifen 2022 kalkuliert. Die Tarife für Gas und Strom wurden nicht entsprechend den gestiegenen Beschaffungskosten angepasst, was massgeblich zu einem Jahresverlust von 1,98 Millionen Franken führte.
Aufgrund des Konzessionsvertrags sowie der Vereinbarung zwischen den drei Aktionärsgemeinden Interlaken, Matten und Unterseen und der IBI AG zur Regelung der Ausschüttungspolitik erwartet der Gemeinderat Interlaken weiterhin eine stabile Gewinnausschüttung.

(text:pd&ogr/bild:unsplash)