23 August 2023

Thun will keinen Massentourismus wie Interlaken

Die Stadt Thun verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 einen Logiernächterekord und bricht den letztjährigen Rekord um ganze 18 Prozent. Ein kleiner Tourismusboom im Schatten Interlakens. Zeit für die malerische Alpenstadt, aus dem Schatten der charmlosen, aber erfolgreichen Schwesterdestination hervorzutreten?
Er sehe keine Konkurrenz zu Interlaken, gibt der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz im Interview mit Radio BeO zu bedenken, im Gegenteil: Man arbeite gut zusammen und ergänze sich gegenseitig. Man spreche auch andere Zielgruppen an. Während sich Interlaken stark auf Massentourismus aus Übersee, insbesondere Asien, fokussiere, setze Thun auf Individualreisende, die Qualität und Authentizität suchen und da sei Thun stark.

Darum will man auch keinen übermässigen Boom. Natürlich sei man ob den guten Logiernachtzahlen erfreut, so Lanz, und die Kapazität werde ja mit der Wiedereröffnung des Hotels Freienhof weiter ausgebaut, aber man wolle nicht die grossen Reisegruppen anziehen, die dann alles dominieren und allenfalls verstopfen würden. Dazu eigne sich die Thuner Tourismusinfrastruktur gar nicht.

Thun wolle sich auf vermehrt auf die gute Erreichbarkeit der Stadt fokussieren, so Lanz. Schliesslich ist Thun ideal als Hub geeignet: Direktverbindungen bringen Reisende schnell nach Bern, Basel und zum Flughafen in Zürich, genauso wie ins Wallis und Berner Oberland. Zudem punktet Thun mit Direktverbindungen nach Hamburg und Milano.

(text:csc/bild:unsplash)