27 August 2021

Thun: Aus Zwölf mach Null mach Vier – Thuner Linden-Posse

An der Weisenhausstrasse in Thun stehen acht Linden, gleich daneben, am Eigerplatzkreisel nochmals vier. Die Stadt Thun wollte bei einem Verkehrsprojekt zur Verbreiterung des Trottoirs und zur Konkretisierung des bisherigen Provisoriums am Eigerplatz die zwölf Linden fällen. Ein offener Brief der Anwohner hat die Stadt zum Umdenken bewogen, woraufhin im Thuner Tagblatt zu Lesen war, dass die zwölf Linden stehen bleiben würden. Gestern nun schrieb die Stadt Thun, dass die vier Linden am Eigerplatz wegen der Verkehrssicherheit gefällt würden. Pro Natura Thun reagierte darauf heute prompt und schrieb, dass der Gemeinderat etwas anderes versprochen hätte. Von Radio BeO mit dem Vorwurf des Wortbruchs konfrontiert, spricht der Thuner Bauvorsteher Konrad Hädener heute nun von einem Missverständnis, dass er die Zeitung mündlich über das Projekt informiert habe, und dass er den Titel vom Thuner Tagblatt „Zwölf Linden bleiben bestehen“, „nicht gesehen habe zum Gegenlesen“, sonst hätte er damals schon reagieren können. Pro Natura-Präsidentin Suzanne Albrecht versteht, wie es zum Missverständnis kommen konnte, kann aber das Fällen der Linden nicht nachvollziehen, gerade auch, weil laut ihren Informationen in der Stadt ein Betriebs- und Gestaltungskonzept vom Westquartier gemacht werde, das auch den Eigerplatz beinhalte. Falls man in diesem Konzept zum Schluss kommen würde, dass es gar keinen Kreisel am Eigerplatz bräuchte, wäre das Fällen obsolet. Für die Stadt ist in ihrer Mitteilung aber das Ziel, das langjährige Provisorium am Eigerplatz in ein Fixum umzuwandeln. Dafür pflanzen sie auch zwei neue Bäume und eine Staude.

(text:og/bild:pixabay)