26 Juli 2024

Taucher entdecken Ostsee-Wrack voller Sekt und Selters

Polnische Taucher haben nach eigenen Angaben in der Ostsee das Wrack eines gesunkenen Segelschiffs mit einer Ladung Champagner und Mineralwasser entdeckt. Wahrscheinlich sei das Schiff irgendwann zwischen 1850 und 1876 gesunken, , sagte Tomasz Stachura von der Tauchergruppe Baltictech in der Küstenstadt Gdynia bei Danzig.

Das 16 Meter lange Segelschiff liege etwa 20 Seemeilen (37 Kilometer) südlich der schwedischen Insel Öland, sagte er polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Sein Team habe das Wrack in 58 Meter Tiefe erst für einen Fischkutter und deshalb für uninteressant gehalten, berichtete der Expeditionsleiter. Dann sei daraus Mitte Juli ein mehrstündiger spannender Tauchgang geworden. „Wir sahen mehr als 100 Flaschen Champagner und Körbe mit Mineralwasser in Tonflaschen“, sagte Stachura. „Da haben wir wohl einen richtigen Schatz gefunden“, schrieb er später auf Facebook.

Auf Unterwasserfotos sind die mit Schlamm und Algen bedeckten Flaschen deutlich zu erkennen. Eine erste Analyse der Bilder ergab, dass das Mineralwasser wohl von der deutschen Firma Selters stammt. „Dank der Form des Stempels und der Hilfe von Historikern wissen wir, dass das Wasser zwischen 1850 und 1876 abgefüllt wurde, was auf den wahrscheinlichen Zeitraum des Untergangs des Schiffes hinweist“, sagte Stachura. Beim Champagner deuteten Reste der Schrift auf den Korken auf die bekannte französische Firma Louis Roederer hin, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Das Segelschiff sei für die wertvolle und schwere Fracht eigentlich zu klein gewesen, sagte der Tauchleiter. Er vermutet, dass der Segler von Kopenhagen nach Stockholm unterwegs war. Eine mögliche Version sei, dass das Schiff in einem Sturm gesunken sei. Aber auch eine Kollision mit einem anderen Schiff sei nicht auszuschliessen, zumal das Wrack am Bug beschädigt sei.

Das auf Wracksuche spezialisierte Tauchteam habe die schwedische Universität Södertörn bei Stockholm benachrichtigt, die sich mit Unterwasserarchäologie befasst. Auch die zuständige schwedische Provinz Kalmar werde informiert.

(text:sda/bild:unsplash)