Syrer demonstrieren in Damaskus für Frauenrechte
Hunderte Menschen haben in Damaskus für Demokratie, Frauenrechte und einen säkularen Staat in Syrien demonstriert. Vor allem junge Menschen forderten die Trennung von Staat und Religion, wie Augenzeugen berichteten. Die Demonstrierenden hätten auch zur nationalen Einheit Syriens aufgerufen.
Auf Plakaten sei unter anderem zu lesen gewesen „Keine freie Gesellschaft ohne freie Frauen“. Die Demonstranten forderten Freiheit und gleiche Rechte für alle Minderheiten in dem vom Bürgerkrieg geschundenen Land.
Kritik an Aussagen über Frauen
Nach dem Sturz von Syriens langjährigem Machthaber Baschar al-Assad wird das Land von einer Übergangsregierung unter der Führung der Islamistengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geleitet.
Aussagen des HTS-Sprechers Obaida Arnaut im libanesischen Fernsehen zur Rolle der Frauen hatten im Vorfeld der Demonstration für Kritik gesorgt. Arnaut sagte dabei unter anderem, dass Frauen aufgrund ihrer „biologischen Natur“ für das Amt einer Verteidigungsministerin oder für Rollen in der Justiz ungeeignet seien.
Christen, Alawiten und andere Minderheiten fürchten nach dem Sturz Assads mögliche Repressionen. HTS-Anführer Ahmad al-Scharaa, auch bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani, gab sich zuletzt moderat und hatte ein Syrien für alle versprochen.
(text:sda/symbolbild:pexels)