Südkorea: Präsidentenberater bieten angeblich Rücktritt an
Nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch Südkoreas Präsidenten Yoon Suk Yeol wollen dessen ranghohe Berater einem Medienbericht zufolge geschlossen zurücktreten. Nach Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap sollen dazu unter anderem der Stabschef des Präsidenten sowie der nationale Sicherheitsberater gehören. Insgesamt wollen demnach zehn ranghohe Berater Yoons zurücktreten. Die Opposition forderte den Präsidenten selbst zum sofortigen Rücktritt auf.
Yoon hatte in der Nacht zum Mittwoch überraschend das Kriegsrecht ausgerufen und den Beschluss – offensichtlich auf öffentlichen Druck hin – wenige Stunden später wieder aufgehoben. Als Begründung für die Verhängung des Ausnahmezustands hatte der konservative Staatschef die Rolle der Opposition genannt. Er beschuldigte sie, mit dem Nachbarn Nordkorea zu sympathisieren. Südkorea befindet sich seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 formell weiter im Kriegszustand mit dem nördlichen Nachbarn, da der Krieg mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag endete.
Es war das erste Mal seit dem Übergang Südkoreas zur Demokratie Ende der 1980er Jahre, dass der Präsident des Landes das Kriegsrecht verhängte.
(text:sda/bild:keystone)