3 April 2025

Stadt Bern mit kleinerem Minus als erwartet

Trotz der mit 609,3 Millionen Franken rekordhohen Steuererträge resultiert in der Rechnung 2024 der Stadt Bern ein Minus. Das Defizit von 12,2 Millionen Franken, der Rückgang des Eigenkapitals und der per Ende 2024 um 120 Millionen Franken gestiegene Schuldenstand des Allgemeinen Haushalts belegen finanzpolitischen Handlungsbedarf.

Die Steuereinnahmen haben sich auch 2024 positiv entwickelt und liegen mit total 609,3 Millionen Franken auf einem neuen Rekordniveau (+40,8 Mio. gegenüber Budget, +22,7 Mio. gegenüber Vorjahr). Die Einkommens-, Vermögens- und Quellensteuern der natürlichen Personen haben mit 409,9 Millionen Franken das Budget um 35,2 Millionen Franken oder 9,4 Prozent übertroffen. Bei den juristischen Personen (Gewinn- und Kapitalsteuern) liegen die Erträge mit 115,2 Millionen Franken 1,1 Millionen Franken oder 1,0 Prozent über Budget. Auch die Liegenschaftssteuern von 64,3 Millionen Franken übertreffen das Budget um 3,2 Millionen Franken oder 5,2 Prozent. Ende 2024 zählte die Stadt 280 steuerpflichtige natürliche Personen mehr als ein Jahr zuvor.

Der Sach- und übrige Betriebsaufwand von total 173,8 Millionen Franken liegt um 32,3 Millionen Franken deutlich über Budget. Dies in erster Linie, weil die Heiz- und Betriebskosten (+27,6 Mio.) und die Ausgaben für externe Honorare (+8,1 Mio.) höher als budgetiert ausfielen. Moderat höher fällt mit einem Plus von 3,6 Millionen Franken der Personalaufwand mit einem Total von 344,6 Millionen Franken aus. Der Transferaufwand liegt 43,1 Millionen Franken höher, weil namentlich der Aufwand Sozialhilfe im Asylbereich (+15,5 Mio.), die Beiträge an Kitas (+8,8 Mio.), Pflegegelder in stationären Einrichtungen (+6,4 Mio.) und Übrige Unterstützungen (+6,3 Mio.) gestiegen sind. Der höhere Transferaufwand wird nur teilweise durch den um 22,6 Millionen Franken ebenfalls gestiegenen Transferertrag kompensiert.

Das Rechnungsergebnis zeige, dass selbst in konjunkturell guten Zeiten es der Stadt nicht gelinge, ihre finanzielle Reserve zu äufnen, um den Handlungsspielraum für Zeiten mit schwächelnder Konjunktur und stagnierenden oder zurückgehenden Steuererträgen auszubauen, schreibt die Finanzdirektion am Donnerstag. Der Gemeinderat erkenne darum hinsichtlich des neuen Aufgaben- und Finanzplans mit Budget 2026 finanzpolitischen Handlungsbedarf.

(text:pd/bild:csc)