Spiezer übernimmt Migros Aare definitiv
Die Genossenschaft Migros Aare hat heute ihren neuen Chef präsentiert. Den Spiezer Reto Sopranetti. Dieser zeigte sich im Interview mit Radio BeO glücklich darüber nun Klarheit zu haben, wofür er nun zuständig ist. Denn Sopranetti war bis dahin bereits ad interim Geschäftsführer der Migros Aare. Nun also ist er es offiziell. Das bedeutet, dass er nun «sein» Kerngebiet Retail abgibt und sich von nun an voll und ganz auf die ganzheitliche Migros Aare konzentriert. Seinen ersten Auftritt als Geschäftsführer hatte Reto Sopranetti heute anlässlich der Präsentation des Geschäftsberichts 2021.
Die 128 Supermarkt- und 53 Fachmarkt-Filialen der Migros Aare erzielten in einem sehr kompetitiven Umfeld einen Umsatz von 3.06 Milliarden Franken. Dabei profitierten unsere Kundinnen und Kunden von durchschnittlichen Preissenkungen im Umfang von 1.9 Prozent. Bereinigt um diese Preisnachlässe konnte der reale Umsatz im Detailhandel um 1 Prozent gesteigert werden. Die aufgrund der Pandemie hohe Nachfrage nach Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs blieb bestehen und wirkte sich positiv auf die Umsätze der Supermärkte aus.
Weiterhin grosser Beliebtheit erfreuen sich regional und biologisch hergestellte Produkte. So belief sich der Umsatz der «Aus der Region. Für die Region.»-Produkte auf insgesamt 220.6 Mio. Franken, die Umsätze von Bio-Produkten stiegen gar um 3.5 Prozent auf über 212.9 Mio. Franken. In zwölf Filialen quer durchs Wirtschaftsgebiet der Migros Aare finden sich die neuen Unverpackt-Stationen, wo die Kundschaft lang haltbare Lebensmittel wie Reis, Teigwaren oder Hülsenfrüchte in Mehrwegbeutel abfüllen kann. Mit der neuen Produkte-Linie V-Love rücken Pflanzen in den Fokus und sind die Basis für neuartige Produkte, die der steigenden Nachfrage nach veganen Lebensmitteln gerecht werden. So stieg der V-Love-Umsatz 2021 um 3.7 Mio. und lag somit auf 9.6 Mio. Franken.
In den Bereichen Gastronomie und Bildung hat sich dagegen als Folge der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie der Umsatzrückgang weiter akzentuiert. Die Migros Restaurants und Take-aways verloren nochmals rund 20 Prozent zu Vorjahr, die Bildung etwa 10 Prozent.
Trotz des anspruchsvollen Geschäftsjahres konnte wie in den Vorjahren in den Markt investiert werden. Nebst den Preissenkungen auf zahlreichen Super- und Fachmarktprodukten sind besonders die hohen Auffrischungsinvestitionen in das Filialnetz und in die neue Logistikplattform am bestehenden Standort in Schönbühl zu erwähnen. Die Investitionen betrugen 203.1 Mio. Franken.
Diese für die Zukunft wichtigen Ausgaben wurden durch die Erlöse diverser Immobilienverkäufe unterstützt. Im Rahmen eines mehrjährigen laufenden Programms optimiert die Migros Aare ihr Liegenschaftsportfolio. Dabei konzentriert sie sich auf ihre Flächenbedürfnisse für das Retailgeschäft am jeweiligen Standort und bereinigt so ihr Immobilienportfolio laufend. Daraus resultierte 2021 ein ausserordentlicher Ertrag von 48.4 Mio. Franken.
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Betriebskosten um 1.5 Prozent. Hauptgründe hierfür war der tiefere Abschreibungsaufwand sowie ein stringentes Kostenmanagement.
Der Unternehmensgewinn 2021 belief sich auf 48.3 Mio. Franken (Vorjahr CHF 5.3 Mio.).
Im Jahr 2022 wird die Corona-Pandemie erneut einen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf der Migros Aare nehmen. Aber auch die Lage in Europa und die damit verbundenen Problemstellungen sorgen für grosse Herausforderungen. Dabei ist das oberste Ziel der Migros Aare nach wie vor die Gewährleistung der Versorgung der Bevölkerung in ihrem Wirtschaftsgebiet. Daneben wird das Unternehmen Effizienzgewinne weiterhin konsequent in Form von günstigeren Preisen an die Kundschaft weitergeben. Die Migros Aare wird auch künftig und trotz steigender Rohstoff- und Energiepreisen alles unternehmen, um das beste Preis-/Leistungs-Verhältnis zu bieten. Gleichzeitig tritt sie dafür ein, die wirtschaftliche Leistung sowie ihr soziales und ökologisches Engagement beizubehalten. Dies ganz im Sinne ihrer Leitidee, sich mit Leidenschaft für die Lebensqualität ihrer Genossenschafterinnen und Genossenschafter, Kundinnen und Kunden einzusetzen.
(text:ye&pd/bild:pd)