Spanien schickt immer mehr Soldaten ins Katastrophengebiet – Über 200 Todesopfer
Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles will in die von den Unwettern zerstörten Gebiete noch mehr Soldaten schicken als die bereits eingesetzten 1.700.
Die Zahl werde so lange aufgestockt, wie es nötig sei für Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten, sagte sie am Freitag im staatlichen Sender RTVE. Betroffen sind vor allem Gemeinden und Orte in der Mittelmeerregion Valencia nahe der gleichnamigen Grossstadt.
Robles nannte die Ortschaften Ribarroja, Paiporta und Algemesí, in denen das Militär bisher noch nicht im Einsatz sei und in die nun Kräfte geschickt würden. Es werde keine Grenzen für Ressourcen geben. Eine konkrete Zahl, wie viele zusätzliche Soldaten etwa morgen dazukommen sollen, nannte sie nicht.
Bei den Unwettern vom Dienstag waren nach bisheriger Bilanz mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende gelten als vermisst. Auch Robles wies darauf hin, dass es immer noch zu früh sei, das ganze Ausmass der Unwetterkatastrophe abzuschätzen. Es gebe „immer noch Orte, in denen Autos übereinandergetürmt sind mit Personen, Familien, die sich darin befinden könnten“.
Derzeit sind 1.700 Soldaten im Einsatz, die aus ganz Spanien herbeigeholt wurden. „Die Armee wird in allen Ortschaften sein, die Opfer dieser Situation geworden sind“, versprach Robles. Erste Gemeinden wie Catarroja südlich von Valencia, die immer noch nicht per Strasse wieder zu erreichen sind, greifen mittlerweile zur Selbsthilfe, um die Einwohner mit dem Nötigsten versorgen zu können.
Auch immer mehr Freiwillige finden sich etwa in der Stadt Valencia zusammen, wie die Zeitung „Las Provincias“ berichtete. Sie sammeln demnach Spenden, die sie in betroffenen Stadtgebieten verteilen und helfen mit Geräten ausgerüstet bei den Aufräumarbeiten. Auch haben sich in der Stadt erste Anlaufstellen für Menschen gebildet, die aus umliegenden Orten oft schlammbedeckt und zu Fuss über eine Brücke in die Stadt kommen – auf der Suche nach Essen, Trinkwasser oder einem Unterschlupf, wie RTVE berichtete.
(text:sda/bild:keystone)