28 November 2023

Seit 175 Jahren Bundesstadt

Aus Berner Sicht jährt sich am Dienstag Historisches: Am 28. November 1848, vor genau 175 Jahren, wählte das eidgenössische Parlament Bern zur Bundesstadt des Schweizerischen Bundesstaates. Die Stadt an der Aare setzte sich dabei gegen Zürich und Luzern durch. Im Nationalrat entfielen 58 Stimmen auf Bern, 35 auf Zürich, sechs auf Luzern und eine Einzelstimme auf Zofingen. 21 Ständeräte sprachen sich für Bern aus, dreizehn für Zürich und drei für Luzern. Damit wurde Bern zum Sitz des Bundesrates und des Parlaments erkoren.

Die Stadt wurde von den Räten damals verplfichtet, dem Bund die benötigten Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, weshalb die Stadt für den Bau des ersten „Bundeshauses“ (der heutige Bundeshaus West) aufkam. Von dieser Pflicht kaufte sich die Stadt Bern 1875 für eine einmalige Zahlung von 500’000 Franken frei.

Bis heute ist der Status der Stadt Bern als Bundesstadt weder in einem Bundesgesetz, noch in der Verfassung geregelt. Eine rechtliche Verankerung lehnte der Bundesrat 2004 ab. Auch wenn Bern de jure „nur“ Bundesstadt ist, erfüllt sie de facto heute alle zentralen Funktionen einer Hauptstadt.

(text:csc/bild:csc)