18 Januar 2022

Seftigen zieht positive Bilanz über eigene Photovoltaikdächer

Die Gemeinde Seftigen besitzt 11 Liegenschaften. Auf 3 Liegenschaften (Kita-/Tagesschulgebäude, Sporthalle RAIFFEISEN Arena, teilweise Schulhaus) wurden in früheren Jahren bereits Photovoltaik-Anlagen (PV) zur Stromproduktion mit hohem Anteil Eigenverbrauch realisiert.

Der Gemeinderat hat im Jahr 2021 überprüft, welche weiteren Dächer sich für die Realisierung von PV-Anlagen eignen. Da auf der Turnhalle und dem Verwaltungsgebäude in den nächsten Jahren eine Sanierung der Dächer aus den Jahren 1965, respektive 1967 angestanden wäre, hat der Gemeinderat entschieden diese Dächer mit Indach PV-Anlagen zu ersetzen. Mit „Indach“ ist gemeint, dass anstelle konventioneller Ziegel gleich PV-Module eingebaut werden. Zudem wurde ermittelt, dass auch der Ersatz des Eternitdachs auf dem Werkhofgebäude (Baujahr 1988) mit einer Aufdach PV-Anlage sinnvoll ist.

Die Bruttokosten für das Sanierungsprojekt 2021 wurden mit CHF 580’000 veranschlagt. Die Einmalvergütung des Bundes aus den Förderprogrammen beträgt rund CHF 59’000, woraus eine Nettoinvestition von CHF 521’000 resultiert. Investitionen von mehr als CHF 500’000 werden gemäss Gemeindeordnung Seftigen an einer Urnenabstimmung beschlossen. Der erforderliche Kredit wurde im Juni 2021 von der Stimmbevölkerung mit 87% Zustimmung bewilligt.

Die Anlagen wurden im Herbst 2021 realisiert, so dass diese im November 2021 in Betrieb genommen werden konnten. Es wurde eine Produktion von 164’000 kWh prognostiziert, was ungefähr dem Stromverbrauch von 40 Haushalten pro Jahr oder rund 700’000 km mit einem E-Auto entspricht. Erste Auswertungen deuten auf eine leicht höhere Stromproduktion hin. Die Investitionskosten bewegen sich im Rahmen des Budgets. An einer nächsten Gemeindeversammlung wird dem Souverän die Kreditabrechnung vorgelegt.

Durch den hohen Anteil Eigenverbrauch ergeben sich für die Gemeinde künftig tiefere Stromrechnungen. Zusätzlich kann überschüssig produzierte Energie an den Stromlieferanten verkauft werden, so dass eine Besserstellung von rund CHF 22’000 pro Jahr entsteht. Die Zusatzinvestition von CHF 260’000 ist so gesehen bereits nach rund 12 Jahren amortisiert, wobei heute eine Lebensdauer von solchen Anlagen von rund 35 Jahren erwartet werden darf.

Damit sind nun auf 6 der 11 Gemeinde-Dächer PV-Anlagen installiert. Bei den 5 weiteren Dächer (Feuerwehrmagazin, Altes Schulhaus, Uraltes Schulhaus, Aula, Kindergarten sowie dem restlichen Dachteil des Schulhauses) ist die Wirtschaftlichkeit derzeit nicht gegeben, weshalb hier bis auf weiteres keine PV-Pläne vorhanden sind.

(text:sda/bild:unsplash)