Schweizer Skicrosser in Arosa erneut neben dem Podest
Die Schweizer Skicrosser bleiben am Heim-Weltcup in Arosa zum dritten Mal in Folge ohne Podestplatz. Talina Gantenbein wird Fünfte, Ryan Regez Sechster. Fanny Smith und Saskja Lack kollidieren im Halbfinal hart.
Was verheissungsvoll begann, mündete für die Schweizer Skicrosserinnen und Skicrosser am Dienstagabend in Arosa in einer weiteren Enttäuschung. Fünf Männer und drei Frauen überstanden im Bündner Sprintrennen die Vorläufe, die meisten souverän. Ryan Regez dominierte seine Läufe bis in die Halbfinals, Talina Gantenbein, Fanny Smith und Saskja Lack fuhren ebenfalls um den Finaleinzug. Doch dann scheiterten alle.
Für Smith und Lack endete der Heim-Wettkampf, der ohne die in Val Thorens gestürzte Schwedin Sandra Näslund stattfand, abrupt und schmerzhaft. Die beiden Teamkolleginnen kamen sich in ihrem Halbfinal an zweiter und dritter Stelle liegend gegenseitig in die Quere und stürzten im Kollektiv.
Lack, die nach der Bestzeit in den Seeding Runs am Montag jeweils aus der besten Position starten konnte und dies in den rund 25 Sekunden dauernden Läufen bis in die Halbfinals zu ihren Gunsten nutzte, lag in einer Kurven-Einfahrt einen Hauch vor Smith, als ihr der Aussenski leicht, aber entscheidend nach aussen glitt und beide zu Fall kamen. Die Winterthurerin Lack, die in der Saisonvorbereitung in den teaminternen Vergleichen einige Ausrufezeichen gesetzt hatte, schlug hart auf der Schanzenkante auf und musste mit dem Rettungsschlitten abtransportiert werden. Auch Smith trat nicht mehr zum kleinen Final an.
In dem auf zwei Fahrerinnen geschrumpften Klassierungslauf setzte sich die im anderen Halbfinal gescheiterte Gantenbein schliesslich gegen die Kanadierin Abby McEwen durch. „Es war ein solider Auftritt. Aber schade, dass der letzte Lauf ohne Lack und Smith stattfinden musste“, befand die im Sommer von Davos ins Tessin umgezogene Engadinerin im SRF-Interview.
Bei den Männern überzeugte Ryan Regez nach Rang 12 in den Seeding Runs mit explosiven Starts und dem souveränen Einzug in die Halbfinals. Dort blieb der Berner aus einer ungünstigen Startposition heraus chancenlos. Als Sechster schaffte er nach zwei komplizierten Jahren immerhin sein bestes Resultat seit dem Olympiasieg in Peking und dem Kreuzbandriss in Arosa zu Beginn der Saison 2022/23.
Alex Fiva wurde fünf Tage nach seinem 14. Weltcupsieg in Val Thorens die ungünstige Startposition zum Verhängnis. Dass der 39-jährige Bündner es in dem Sprintrennen, das in den rund 25-sekündigen Läufen kaum Überholmöglichkeiten bot, in die Viertelfinals schaffte, war unter diesen Vorzeichen eine gute Leistung. „Ich habe am Montag zu viele Fehler gemacht, dabei war der Seeding Run war so wichtig. Mein Ski wäre extrem gut gelaufen heute. Das nächste Mal muss ich am ersten Tag besser fahren, dann habe ich eine bessere Startposition“, meinte Fiva.
Die Kanadier feierten wie im Vorjahr einen Doppelsieg. Reece Howden setzte sich vor dem Italiener Simone Deromedis und dem Schweden David Mobärg durch, Marielle Thompson gewann vor ihren Landsfrauen India Sherret und Vorjahressiegerin Hannah Schmidt und sorgte damit bei den Frauen sogar für einen kanadischen Dreifachsieg. Für Thompson, die auch im Gesamtweltcup führt, war es der vierte Triumph in Arosa und der 33. Weltcupsieg.
(text:sda/bild:freepik)