Schweizer Doppelsieg durch Murisier und Odermatt in Beaver Creek
Die Schweizer Alpinen lancieren die Speedsaison mit einem Doppelsieg. Justin Murisier verweist in der Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek Marco Odermatt auf den 2. Platz und feiert seinen ersten Sieg in der schnellsten Disziplin.
Murisier, der den Fokus in den letzten Jahren sukzessive vom Riesenslalom auf die Speeddisziplinen verschoben hat, war bei perfekten Wetter- und Pistenverhältnissen zwei Zehntel schneller als der nach überzeugenden Trainings und der Abfahrts-Kristallkugel im Vorwinter als grosser Favorit angetretene Odermatt. Platz 3 nahm ebenso überraschend der mit Startnummer 1 ins Rennen gegangene Slowene Miha Hrobat mit 35 Hundertsteln Rückstand ein.
Vincent Kriechmayr und Cyprien Sarrazin, Odermatts etatmässig erste Herausforderer, mussten sich mit den Plätzen 5 und 9 begnügen. Der Franzose Sarrazin, letzte Saison in der Abfahrt auf Augenhöhe mit Odermatt, hatte mit einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit klar das Nachsehen.
Unter den Augen des anwesenden, verletzten Aleksander Kilde zauberte Murisier mit der Nummer 3 eine Fahrt in den Schnee, an der sich die Konkurrenz bislang die Zähne ausbiss. Insbesondere im flachen obersten Streckenabschnitt nahm der 32-jährige Walliser, der in seiner Karriere von mehreren schweren Knieverletzungen ausgebremst worden ist, den Favoriten einiges an Zeit ab.
Es sei ihm eine ausgezeichnete Fahrt geglückt. Dies, nachdem er zuletzt im Training in Copper Mountain sehr langsam gewesen sei und sich vor zwei Tagen auch noch die Schulter ausgerenkt habe, sagte der von den Emotionen überwältigte Murisier in einer ersten Reaktion ins SRF-Mikrofon.
Der ehemalige Riesenslalom- und Kombinationsspezialist Murisier feierte in Beaver Creek nicht nur seinen ersten Abfahrtssieg, sondern auch den ersten Erfolg im Weltcup. Bisheriges Bestresultat war der 3. Platz 2020 im Riesenslalom in Alta Badia. In der Abfahrt stand der 4. Platz vor einem Jahr in Bormio als bestes Ergebnis zu Buche.
Murisiers Kumpel Odermatt verpasste zwar den Sieg, machte im ersten Speedrennen des Winters aber dennoch den Ausfall von Sölden vergessen. Im Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher war der Gesamtweltcupsieger der letzten drei Saisons Ende Oktober nach starken Zwischenzeiten ausgeschieden.
Die nächstbesten Teamkollegen von Murisier waren Stefan Rogentin und Alexis Monney im geteilten 13. Rang, gefolgt von Marco Kohler (15.) und Lars Rösti (18.). Kohler zeigte knapp elf Monate nach dem schlimmen Sturz in Wengen ein starkes Comeback.
Am Wochenende stehen in Beaver Creek zwei weitere Rennen der Männer auf dem Programm – am Samstag (18.30 Uhr Schweizer Zeit) ein Super-G, am Sonntag (18.00/21.00 Uhr) ein Riesenslalom.
(text:sda/bild:keystone)