Berghilfe sammelt für erneuerbare Energie aus dem Berggebiet
In den nächsten Jahren soll in der Schweiz der Anteil erneuerbarer Energie deutlich steigen. Die Bergregionen der Schweiz weisen aufgrund von Wasser, Sonne und Holz ein grosses Potenzial auf. Jedoch verursacht die Umstellung auf erneuerbare Energien hohe Investitionskosten. Deshalb ruft die Schweizer Berghilfe in ihrer Sammelkampagne vom 29. Januar bis 10. Februar dazu auf, Kleinunternehmen im Berggebiet beim Umstieg auf nachhaltig produzierte Energien zu unterstützen.
Zwei Drittel der mit Wasser produzierten Energie stammt aus den Bergkantonen, zwei Drittel der Schweizer Wälder liegen im Berggebiet und die Berggebiete können mit Solarenergie im Winter viermal mehr Strom liefern als vergleichbare Anlagen im Mittelland. Diese Zahlen des Bundesamts für Energie verdeutlichen das enorme Potenzial erneuerbarer Ressourcen in den Bergregionen. Speziell für Kleinunternehmen. Sie können einen bedeutenden Beitrag zum Erreichen der Klimaziele des Bundes leisten. Gleichzeitig können Sie wirtschaftlich davon profitieren, was ganz im Sinn der Unterstützungstätigkeit der Schweizer Berghilfe ist.
Die Berghilfe unterstützt seit rund zwanzig Jahren Energieprojekte im Berggebiet. Für den Bau von Solaranlagen hat sie vergangenes Jahr ein spezielles Impulsprogramm lanciert. «Dieses Programm ist auf sehr grosse Resonanz gestossen», sagt Geschäftsführer Kurt Zgraggen. Rund 280 Solaranlagen wurden im Rahmen des Programms mit einem Unterstützungsbeitrag von 8,3 Mio. Franken unterstützt. Insgesamt leistete die Berghilfe im vergangenen Jahr Unterstützung für rund 830 Projekte.
Eines davon ist die Fernwärmeanlage der Genossenschaft Holzenergieverbund Oey. Das Projekt entstand aus der Not: Das Dorf und die Umliegenden Wälder wurden durch das Jahrhundertunwetter 2005 arg in Mitleidenschaft gezogen. Statt die kaputten Ölheizungen zu ersetzen, setzte das Dorf auf Fernwärme aus Holz.
Insgesamt leistete die Stiftung mit rund 38,1 Mio. Franken Unterstützung im Berggebiet. Das war so viel wie noch nie in der Geschichte der Stiftung. «Damit bieten wir wichtige ‹Hilfe zur Selbsthilfe› im Schweizer Berggebiet und wirken so der Abwanderung entgegen», sagt Kurt Zgraggen. Von der Wichtigkeit der Unterstützung überzeugt sind auch die konstant vielen Spenderinnen und Spender: Fast 56 000 Personen haben sich im Jahr 2023 solidarisch mit der Bergbevölkerung gezeigt. Die Spenden und Zuwendungen an die Schweizer Berghilfe betrugen über 36 Mio. Franken.
(text:pd,csc/bild:unsplash)