Schurters Historischer 33. Weltcupsieg
Nino Schurter feiert beim Saison-Auftakt im brasilianischen Petropolis seinen 33. Weltcupsieg und egalisiert den Rekord des Franzosen Julien Absalon.
Der 35-jährige Bündner setzte sich knapp vor dem Franzosen Maxime Marotte und dem Rumänen Vlad Dascalu durch und fügte seinem Monument als erfolgreichster Mountainbiker ein wichtiges Puzzleteil hinzu.
Fast drei Jahre lang biss sich Schurter nach seiner langjährigen Dominanz am 33. Weltcupsieg und Absalons Bestmarke die Zähne aus. Zweimal wurde er seit dem vormals letzten Sieg im Juli 2019 Weltmeister, doch im Weltcup war es wie verhext. Viermal wurde er Zweiter, zweimal Dritter. Hinzu kam der Defekt im Vorjahr in Snowshoe als Führender kurz vor dem Ziel. Nun klappte es ausgerechnet bei der Premiere in Petropolis, wo auch der grösste Routinier im Fahrerfeld Neuland betrat.
„Unglaublich! Fast drei Jahre brauchte ich für diesen 33. Sieg. Ihn vor so einem grossartigen Publikum und nach so einem verrückten Finish zu schaffen, macht ihn umso schöner. Um ein Haar hätte ich das Duell mit Maxime Marotte verloren, aber ich gab nicht auf“, sagte Schurter, nachdem er zu Beginn des Sieger-Interviews von den Emotionen übermannt worden war.
Tatsächlich gaben Zentimeter den Ausschlag zu Gunsten des Schweizer Rekordmanns. Nachdem sich Marotte vor der letzten Abfahrt in die beste Position gebracht hatte, konnte sich Schurter auf der Zielgeraden gerade noch an Marotte vorbei schieben.
Dank der Egalisierung des prestigeträchtigen Weltcup-Rekords dürfte Schurter bei der Frage nach dem erfolgreichsten Mountainbiker die Nase nun vorne haben. Einzig in Sachen Olympia-Goldmedaillen hat sein Vorgänger und einstiger Rivale Absalon mit 2:1 die Argumente auf seiner Seite. Dafür weist der Schweizer einen vollen Olympia-Medaillensatz sowie 9:5 Weltmeistertitel und 7:6 Gesamtweltcupsiege vor.
Knapp eine Minute hinter Schurter tastete sich der 24-jährige Tessiner Filippo Colombo in Abwesenheit von Olympiasieger Tom Pidcock und dem Niederländer Mathieu van der Poel als Fünfter nahe ans Podest heran. Auch Thomas Litscher schaffte es als Achter in die Top 10. Mathias Flückiger, Gesamtweltcupsieger und Olympia-Zweiter von 2021, musste sich mit Platz 14 zufrieden geben.
Die Schweizer Frauen verpassten die Podestplätze beim ersten Weltcupsieg der Australierin Rebecca McConnell klar. Linda Indergand und Alessandra Keller belegten die Plätze 7 und 8, Sina Frei musste sich entkräftet mit Rang 17 abfinden. Jolanda Neff trat aufgrund der Erkältung nicht an, die sie schon zum Forfait im Short Race gezwungen hatte. Auch ihre britische Scott-Teamkollegin Evie Richards erklärte zwei Tage nach ihrem 3. Platz im Kurzformat für das Hauptrennen Forfait.
Indergand fehlten als beste Schweizerin mehr als drei Minuten zum Podest, das die Niederländerin Anne Terpstra und die letztjährige Gesamtweltcupsiegerin Loana Lecomte komplettierten. Weiter geht es im Weltcup in knapp einem Monat in Albstadt.
(text:sda/bild:sda)