Schuldspruch im Brüsseler Terrorprozess gesprochen
Die Anspannung aller ist förmlich zu spüren. Der Gerichtssaal in Brüssel ist am Dienstagabend prall gefüllt – Zuschauer, Journalisten, Opfer und Angehörige der islamistischen Anschläge von 2016 in der belgischen Hauptstadt warten gebannt auf die Entscheidung der Geschworenen. Nach stundenlangem Warten geht es dann ganz schnell. In rasendem Tempo liest die Präsidentin des Gerichts die lang erwarteten Schuldsprüche vor.
Sechs von zehn angeklagten Männern wurden demnach des terroristischen Mordes verurteilt. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Zwei angeklagte Brüder wurden von allen Vorwürfen freigesprochen. In der Verhandlung, die sich bis in die Nacht zum Mittwoch zog, ging es zunächst nur um den Schuldspruch. Wie genau die Strafen aussehen, wird ab September entschieden.
Bei den Terroranschlägen am Flughafen der belgischen Hauptstadt und in einer U-Bahn Station am 22. März 2016 starben 32 Menschen, 340 wurden verletzt. Auch für drei weitere Menschen, die nach den Anschlägen durch Krankheit oder Suizid starben, werden nach Entscheidung der Geschworenen die Angeklagten zur Rechenschaft gezogen. Die offizielle Zahl der Todesopfer erhöhte sich laut Belga damit auf 35.
(text:sda/bild:keystone)