Schliessung des Spitals an der Parlamentssitzung in Münsingen nochmals Thema
Die Schließung des Spitals ist ein bedeutender Verlust für die Gesundheitsversorgung in der Region, davon betroffen sind rund 60‘000 Menschen. Das Spital war ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung und hat mit dem Notfalldienst die Hausärzte der Region entlastet.
Zahlreiche Personen finden keinen Hausarzt mehr und müssen bei Notfällen in die überforderten Notfallzentren der Stadtspitäler. Das Zusammenspiel mit der Spitex, den Hausärztinnen und Hausärzten, den Alters- und Pflegeheimen, dem Psychiatrischen Zentrum PZM AG wird aufwändiger, kostspieliger und es ist überhaupt nicht kundenfreundlich. Während der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig eine dezentrale Versorgung für die Bevölkerung ist. Die Bevölkerung war dankbar für die kostengünstige, gut funktionierende und nahe Versorgung.
An dieser Stelle danken wir im Namen der Gemeinde Münsingen allen Mitarbeitenden, den Ärztinnen und Ärzten des Spitals für die wertvolle Arbeit in den letzten 40 Jahren. Wir verlieren die 280 Arbeitsplätze des Spitals und auch die Arbeitsplätze der Belegs Ärzte sind in Gefahr. Zudem hatte das Spital zahlreiche Zulieferanten in der Region, wir verlieren damit eine grosse lokale Wertschöpfung. Der Schliessungsentschied der Insel Gruppe hinterlässt gravierende Lücken viele ungelöste Fragen. Die Hausärztinnen und Hausärzte, die Belegsärztinnen und Belegsärzte und die politischen Behörden setzen sich bei den kantonalen Behörden dafür ein, dass die Gesundheitsversorgung unserer Region nicht geschwächt wird und verlässliche und glaubwürdige Lösungen ausgearbeitet werden. Unmittelbar nach der Ankündigung der Schliessung durch die Insel Gruppe haben die Ärztinnen und Ärzte ihre Verantwortung wahrgenommen und in Nacht- und Wochenendarbeit eine Betriebsgesellschaft gegründet. Sie haben zusammen mit den Gemeinden in der Region einen offenen Brief an die Insel Gruppe und an Regierungsrat Pierre-Alain Schnegg gesendet. Zudem fordern die Hausärztinnen und
Hausärzte der Region (aarchimed) in einem Brief an die Gesundheitsdirektion, dass das Spital und der Notfalldienst erhalten bleiben. Grossrätinnen und Grossräte aus allen Parteien werden in der Sommersession im Juni mit zahlreichen Vorstössen den Regierungsrat zum Handeln auffordern.
(text:pd&awe/bild:awe)