24 November 2024

Rot-Grün triumphiert in Bern – SP legt im Stadtrat weiter zu

Die Berner Stadtregierung bleibt fest in rot-grünen Händen. Alle vier Kandidierenden des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses (RGM) schafften die Wahl, dazu Melanie Mettler von den Grünliberalen. Das gab die Stadt am Sonntagabend bekannt.

Gewählt wurden neben Mettler die Bisherigen Marieke Kruit (SP) und Alec von Graffenried (GFL), dazu Matthias Aebischer (SP) und Ursina Anderegg (Grünes Bündnis).

Die rot-grünen Parteien sind in Bern seit 1992 in der Mehrheit. Sogar vier der fünf Sitze haben sie seit 2016 inne. Dass sie die komfortable Mehrheit erneut verteidigen konnten, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn erstmals trat das Mitte-Rechts-Lager mit GLP, FDP, Mitte, SVP und EVP gemeinsam zur Proporzwahl an.

Ihr Ziel war der Gewinn eines zweiten Sitzes. Daraus wurde nichts. Die Mitte verlor ihren Sitz an die GLP. Der bisherige Mitte-Gemeinderat Reto Nause konnte wegen der Amtszeitbeschränkung nicht mehr zur Wahl antreten.

Im Rennen ums Stadtpräsidium hat Marieke Kruit (SP) die besten Karten. Sie holte im ersten Wahlgang die meisten Stimmen, verfehlte aber das absolute Mehr um rund vier Prozent. Hinter ihr folgt Amtsinhaber Alec von Graffenried (GFL).

Kruit holte 19’912 Stimmen, von Graffenried 11’284 Stimmen. Auf den nächsten Plätzen folgen Melanie Mettler (GLP) mit 7595 und Janosch Weyermann (SVP) mit 3997 Stimmen.

Die Stichwahl ist für den 12. Januar angesetzt. Daran teilnehmen können theoretisch alle fünf gewählten Gemeinderatsmitglieder. Aufgrund des grossen Vorsprungs von Kruit könnte es aber zu einer stillen Wahl kommen. Kruit gehört der Stadtregierung seit 2021 an und führt die Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün.

Von Graffenried wäre der erste Stadtpräsident von Bern, der die Wiederwahl verpasst. Er war Anfang 2017 gewählt worden. Zuvor war das Amt jahrzehntelang in SP-Händen.

SP im Stadtrat die grosse Gewinnerin

Die Stadtberner SP triumphiert nicht nur bei den Gemeinderatswahlen, sie legt auch im 80-köpfigen Stadtrat noch einmal zu: Mit einem Plus von 5 Sitzen bleibt sie die mit 26 Sitzen die mit Abstand grösste Kraft, auch wenn die Jungpartei Juso einen Sitz abgeben musste. Zusammen mit der Jungpartei kommen die Solzialdemokraten auf einen Wähleranteil von 32,6% (+5.1%). Dahinter folgt das Grüne Bündnis mit 10 Sitzen (+0). Die FDP legt einen Sitz zu, allerdings auf Kosten ihrer Jungpartei und kommt neu auf 8 Sitze. Die GLP ist ebenfalls mit 8 Sitzen vertreten (-1), ihre Jungpartei noch mit einem (-1). Federn lassen muss auch die SVP. Sie verliert einen Sitz und hat neu noch 6. Auch die Grüne Freie Liste von Stapi Alec von Graffenried hält künftig 6 Sitze.

(text:sda,csc/bild:zvg/stadt bern)