Die Nachrichtenlage um 15 Uhr
Die Schlagzeilen:
WIRTSCHAFT
EUROPA: US-Präsident Donald Trump hat der EU mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein, Champagner und andere alkoholische Getränken aus Frankreich und anderen EU-Staaten gedroht. Die USA würden diese Zölle in Kürze erheben, wenn die EU nicht den geplanten Zoll auf amerikanischen Whiskey zurücknehme. Die EU will mit Gegenzöllen auf US-Waren im Milliardenwert die neuen amerikanischen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte kontern. Die Höhe der Zusatzzölle soll zum Teil bei 50 Prozent liegen – so zum Beispiel für Jack-Daniel’s-Whiskey. Trump behauptete, die EU sei allein zu dem Zweck gegründet worden, die Vereinigten Staaten zu übervorteilen. (Washington, 14:14)
BERGBAHNEN: Ab Samstag ist der Gipfel des Schilthorns im Berner Oberland wieder erreichbar. Die Schilthornbahn AG nimmt die erste Spur der zwei neuen Funifor-Bahnen in Betrieb, wie sie am Donnerstag mitgeteilt hat.
Gleichzeitig öffnet auch das 360-Grad-Restaurant auf dem Gipfel wieder, wie die Schilthornbahn schrieb. Dieses war während der letzten fünf Monate nicht erreichbar und diente als Unterkunft für die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter.
Bereits im letzten Dezember nahm die Schilthornbahn die Seilbahn zwischen Stechelberg und Mürren in Betrieb. Sie gilt gemäss eigenen Angaben als die steilste Seilbahn der Welt. (Mürren, 14:39)
DETAILHANDEL: Der Online-Handel ist in der Schweiz auch im Jahr 2024 gewachsen. Am stärksten legten dabei ausländische Anbieter zu, wie eine Studie zeigt.
Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten haben 2024 Waren im Gesamtwert von 14,9 Milliarden Franken in Online-Shops gekauft. Dies sind 3,5 Prozent mehr als 2023, wie aus der am Donnerstag veröffentlichen Erhebung von Handelsverband.swiss, den Marktforschern NIQ/GfK in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post hervorgeht. (Zürich, 10:41)
POLITIK
ASYL: Das Parlament will die bestehenden Grenzkontrollen verstärken. Nach dem Nationalrat hat am Montag auch der Ständerat eine entsprechende Motion angenommen. Beide Kammern verlangen zudem Verschärfungen im Asylbereich.
Ohne Gegenantrag nahm die kleine Kammer eine Motion ihrer Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-S) an. Da der Nationalrat bereits am Montag einen gleichlautenden Vorstoss annahm, muss der Bundesrat nun einen Umsetzungsvorschlag machen. Die Landesregierung war mit dem Auftrag einverstanden. (Bern, 13:34)
RUSSLAND: Der aussenpolitische Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin, Juri Uschakow, hat sich ablehnend über den US-Vorschlag einer 30-tägigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg geäussert.
„Das ist nichts anderes als eine Atempause für das ukrainische Militär, mehr nicht“, sagte Uschakow dem russischen TV-Sender Rossija 1. Dies habe er auch dem nationalen Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, in einem Telefonat erläutert, zitierte die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass aus dem Interview. (Moskau, 13:24)
BELGIEN: Dem Europäischen Parlament droht ein neuer Korruptionsskandal.
Im Zuge von Ermittlungen zu aktiver Bestechung sowie Fälschung rückten rund 100 Polizisten zu 21 Hausdurchsuchungen in Belgien und Portugal aus, wie aus einer Mitteilung der Bundesstaatsanwaltschaft in Brüssel hervorgeht. Mehrere Verdächtige wurden vorläufig festgenommen und werden nun vernommen. Ziel der mutmasslichen Bestechung soll die Beeinflussung politischer Entscheidungen für Geschäftsinteressen gewesen sein. (Brüssel, 12:45)
KRANKENKASSEN: Der Vertragszwang zwischen Krankenkassen und Ärzten sowie Spitälern soll im ambulanten und stationären Bereich gelockert werden. Das fordert das Parlament. Damit sollen unter anderem die steigenden Gesundheitskosten bekämpft werden. Die Gegner befürchten das Gegenteil.
Der Nationalrat hat am Donnerstag eine Motion von Mitte-Ständerat Peter Hegglin (ZG) gutgeheissen – mit 113 zu 72 Stimmen bei 6 Enthaltungen. Nun ist der Bundesrat aufgefordert, eine Gesetzesvorlage auszuarbeiten. (Bern, 12:20)
VERMISCHTES
CORONA-LEAKS: Die Bundesanwaltschaft will das Corona-Leaks-Verfahren gegen den ehemaligen Kommunikationschef von alt Bundesrat Alain Berset, Peter Lauener, und den Ringier-CEO Marc Walder, einstellen. Der Tatverdacht habe sich nicht erhärten lassen.
Die Bundesanwaltschaft (BA) bestätigte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Tamedia-Zeitungen. Der Tatverdacht gestützt auf die verwertbaren Beweismittel habe sich nicht erhärten lassen, schrieb die BA. (Bern, 13:28)
TODESFALL: Der Unternehmer und ehemalige Politiker Edgar Oehler ist in der Nacht auf Donnerstag verstorben. Das bestätigte die Mitte St. Gallen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Zuerst berichtete das St. Galler Tagblatt über den Todesfall. Edgar Oehler galt als umtriebige Persönlichkeit mit vielen Facetten. Er startete schon früh eine politische Karriere. Von 1971 wurde er für die damalige St. Galler CVP in den Nationalrat gewählt. Dort blieb er 24 Jahre lang bis 1995. (St. Gallen, 11:32)
STRASSENVERKEHR: 250 Menschen haben 2024 in der Schweiz ihr Leben bei einem Verkehrsunfall verloren. Das sind so viele wie seit 2015 nicht mehr. Deutlich zurückgegangen ist die Zahl der Schwerverletzten. Verdoppelt haben sich Unfälle mit 125er-Motorrädern von Minderjährigen.
Die Zahlen seien im vergangenen Jahr wie bereits 2023 hoch, schrieb das Bundesamt für Strassen (Astra) am Donnerstag in einer Mitteilung. Mit 250 Strassenverkehrstoten werde der höchste Wert seit 2015 erreicht, damals starben 253 Personen. (Bern, 11:20)
ITALIEN: Das Gebiet rund um die süditalienische Grossstadt Neapel ist von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an und verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern, einem Supervulkan. Eine Person wurde nach Angaben der Behörden beim Einsturz eines Dachbodens verletzt.
Das Erdbeben wurde gegen 1.25 Uhr registriert. Es folgte nach INGV-Angaben ein weiterer Erdstoss der Stärke 1,6 um 1.40 Uhr, danach gab es vier weitere Nachbeben. Die Erschütterung war besonders in den Ortschaften rund um die Phlegräischen Felder deutlich zu spüren. Viele Menschen hätten ihre Häuser verängstigt verlassen und seien auf die Strasse gelaufen, berichteten Medien. (Neapel, 11:10)
KULTUR
AUSZEICHNUNGEN: Die Entertainerin Melanie Winiger und die Musikproduzentin Annina Frey werden durch die Swiss Music Awards 2025 führen. Für das Moderatorinnen-Duo ist das keine Premiere.
Die ehemalige Miss Schweiz Winiger führt bereits zum zehnten Mal, durch die Preisverleihung, wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten. Die Moderatorin, die sich auch als Schauspielerin einen Namen gemacht hat, habe eine Leidenschaft für die Musik. Annina Frey, ehemalige Moderatorin von der SRF-Sendung „Glanz und Gloria“ und DJ, wird zum dritten Mal durch die Swiss Music Awards führen. (Bern, 10:22)
WISSENSCHAFT
RAUMFAHRT: Die Asteroidenabwehr-Mission mit Schweizer Beteiligung Hera hat ihre wissenschaftlichen Instrumente erstmals jenseits von Erde und Mond eingesetzt. Die Instrumente der Hera-Sonde haben dabei Bilder vom Marsmond Deimos aufgenommen.
Die europäischen Weltraumagentur ESA präsentierte die Bilder am Donnerstag vor den Medien. „Dies war die erste aufregende Erkundungserfahrung für das Hera-Team“, sagte der Missions-Manager Ian Carnelli laut einer Mitteilung der ESA. (Bern, 12:00)
CORONA: Nach Berichten über Erkenntnisse des Bundesnachrichtendienstes (BND) zur Entstehung des Coronavirus hat China zur Zurückhaltung gemahnt. Darin ging es um Hinweise für die Hypothese, das Virus entstamme einem Labor in China.
„In der Frage des Coronavirus lehnt China jegliche Form politischer Manöver entschieden ab“, sagte Aussenamtssprecherin Mao Ning in Peking. Die Volksrepublik vertrete die Ansicht, dass wissenschaftliche Fragen von Wissenschaftlern beurteilt werden sollten. (Peking, 09:42)
SPORT
SKI ALPIN: Lara Gut-Behrami verpasst im ersten von zwei Weltcup-Super-G in La Thuile im Aostatal das Podium knapp. Die Tessinerin belegt in dem von der Deutschen Emma Aicher gewonnenen Rennen Platz 4.
Lara Gut-Behrami war auf der verkürzten Piste bei sehr schwierigen Bedingungen für eine weitere Klassierung unter den ersten drei in einem Super-G acht Hundertstel zu langsam. Hinter Emma Aicher reihten sich die Italienerinnen Sofia Goggia und Federica Brignone ein.
In der Disziplinen-Wertung büsste Lara Gut-Behrami als Führende etwas von ihrem Vorsprung ein. Vor den letzten zwei Super-G des Winters, der nächste ist am Freitag erneut in La Thuile geplant, hat die Schweizerin 45 Punkte mehr auf dem Konto als Federica Brignone. (Ski alpin, 12:45)