31 August 2024

Die Nachrichtenlage um 10 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

GESUNDHEIT: Parteien und Interessengruppen begrüssen mehrheitlich den vom Bundesrat vorgeschlagenen Entwurf zur Umsetzung der zweiten Etappe der Pflegeinitiative. Allerdings fordern sie Nachbesserungen. Die Spitäler lehnen den Gesetzesentwurf rundweg ab.

Im Mai hatte der Bundesrat entschieden, die zweite Etappe der 2021 vom Volk angenommenen Pflegeinitiative mit einem Bundesgesetz über die Arbeitsbedingungen in der Pflege und einer Anpassung des bestehenden Bundesgesetzes über die Gesundheitsberufe umzusetzen. (Bern, 09:30)

GUATEMALA: Guatemalas Regierung verstärkt mithilfe einer neuen Sonderinstanz ihre Bemühungen, dass Schicksal Tausender Vermisster aufzuklären. Es gehe um rund 45.000 Menschen, darunter viele Kinder, die während des Bürgerkriegs in dem mittelamerikanischen Land zwischen 1960 und 1996 verschwunden seien, sagte Präsident Bernardo Arévalo. Ebenfalls solle nach derzeit vermissten Migranten und anderen Personen gesucht werden.

Mindestens 5.000 Kinder verschwanden laut Arévalo in Guatemala im internen Konflikt zwischen linken Guerillaorganisationen und staatlichen Sicherheitskräften. Einige davon seien verhungert oder bei Kämpfen ums Leben gekommen. Andere seien illegal zur Adoption an Familien in Europa und Nordamerika abgegeben worden und seien heute Erwachsene. (Guatemala-Stadt, 07:18)

ISRAEL: Während im Gazastreifen Vorbereitungen für eine Massenimpfung von Kindern gegen das Poliovirus laufen, liefern sich die israelischen Streitkräfte an anderen Fronten weiter Gefechte.

Nach einem erneuten Beschuss aus dem Libanon attackierte die Luftwaffe eine Reihe von Abschussvorrichtungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Süden des Nachbarlandes, wie die Armee in der Nacht mitteilte. Im besetzten Westjordanland seien zudem in der Nacht bei zwei Anschlägen an der Siedlung Karmei Tzur zwei palästinensische „Terroristen“ getötet worden. (Tel Aviv/Gaza/Ramallah, 05:02)

RUSSLAND: Die ukrainische Luftwaffe bekommt nach dem Verlust eines Kampfjets vom Typ F-16 eine neue Führung.

Präsident Wolodymyr Selenskyj entliess den bisherigen Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk. Zwar wurde offiziell kein Grund genannt, allerdings lag der Zusammenhang mit dem Verlust der wertvollen westlichen Maschine mitsamt dem Piloten nahe. Kommissarisch wurde Anatolij Krywonoschko zum Kommandeur bestimmt, wie der Generalstab mitteilte.

„Ich würde wahrscheinlich sagen, dass dies eine Rotation ist, aber es ist bedauerlich“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow in einem Interview mit dem Sender CNN auf die Frage, ob die Entlassung mit dem Verlust des Kampfjets zu tun habe. Es handle sich dabei um zwei „unterschiedliche Angelegenheiten“. Umjerow betonte, dass die Untersuchung zur Ursache noch laufe. „Ich möchte keine Vermutungen anstellen.“ (Kiew/Belgorod, 04:59)

WIRTSCHAFT

TECHNOLOGIE: Hunderte Millionen von Anwendern pro Monat: Die Nutzung von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) durch die breite Öffentlichkeit wächst mit hoher Geschwindigkeit. Das zeigen jüngste Daten der grossen Akteure des Sektors.

Meta-Chef Mark Zuckerberg erklärte am Freitag, dass die Anwendung Meta AI, die Fragen beantworten und Bilder schaffen kann, mittlerweile 400 Millionen monatliche Nutzer zähle. Bislang kann Meta AI in der Europäischen Union, Grossbritannien und Brasilien noch nicht genutzt werden. (New York, 08:21)

ZAHL DER WOCHE: In keinem Kanton der Schweiz sind Elektroautos so populär wie in Zug. Aktuell fahren 8,2 Prozent der dort zugelassenen Autos rein elektrisch, wie Zahlen der Onlineplattform Energie Reporter und Energie Schweiz und Geoimpact zeigen.

Mit deutlichem Abstand folgen dann die Kantone Zürich (4,9%) und Waadt (4,1%), Schlusslichter sind Uri (2,6%), Neuenburg und Glarus (je 2,8%). Im Schnitt fahren auf Schweizer Strassen derzeit 3,9 Prozent der Autos elektrisch.

In den vergangenen Jahren sind die Neuzulassungen und damit der Anteil der E-Autos an der Fahrzeugflotte kontinuierlich gestiegen. Derzeit erlebt das Elektroauto allerdings einen Nachfragerückgang: Zwischen Januar und Juli dieses Jahres wurden 24’821 „Stromer“ neu zugelassen, über 7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. (Zürich, 07:30)

INDUSTRIE: Die Stimmung bei chinesischen Industriebetrieben hat sich weiter verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das herstellende Gewerbe in China fiel von 49,4 Punkten im Vormonat im August auf 49,1 Punkte, wie das chinesische Statistikamt in Peking mitteilte.

Damit ist der für Entscheider und Investoren wichtige Frühindikator den vierten Monat in Folge gesunken. Zudem liegt der Wert nun seit vier Monaten unter der Marke von 50 Punkten, ab der von einer Ausweitung der Industrieaktivität ausgegangen wird. Werte unter der Schwelle hingegen deuten auf einen Rückgang der wirtschaftlichen Leistung hin. (Peking, 05:22)

VERMISCHTES

DEUTSCHLAND: Nach einem Messerangriff in einem Bus im nordrhein-westfälischen Siegen ermittelt die Polizei weiter.

Der Bus einer Sonderlinie sollte am Freitag mehr als 40 Passagiere zu einem Stadtfest bringen, als eine Frau plötzlich mit einem Messer auf Menschen einstach. Mindestens sechs wurden verletzt – drei von ihnen lebensgefährlich. Laut Polizei wurde kurz darauf eine 32-jährige Tatverdächtige festgenommen. „Diese Tat hat bei uns allen absolute Fassungslosigkeit ausgelöst“, sagte der Siegener Bürgermeister Steffen Mues laut einer Mitteilung. (Siegen, 04:56)

KULTUR

MUSIK: Der Basler Regierungsrat hat die zu erwartenden Ausgaben für die Durchführung des Eurovision Song Contest (ESC) im Detail bekannt gegeben. Für die Abwehr von Cyberangriffen beantragte die Regierung beispielsweise eine halbe Million Franken.

Der Grosse Rat wird am 11. September über die Nettoausgaben von rund 35 Millionen Franken entscheiden. Den grössten Ausgabenposten erwartet der Regierungsrat mit rund 14,6 Millionen Franken für die Infrastruktur und die Einnahmeausfälle im Gebiet St. Jakob, wie er in einer Mitteilung in der Nacht auf Samstag schrieb. (Basel, 04:01)

SPORT

US OPEN: Einen Tag nach Carlos Alcaraz erwischt es den nächsten Titelfavoriten am US Open. Vorjahressieger Novak Djokovic unterliegt in der 3. Runde dem Australier Alexei Popyrin (ATP 28) 4:6, 4:6, 6:2, 4:6.

Novak Djokovic schulterte seine goldenen Taschen und stapfte nach der nächsten grossen Sensation der US Open missmutig aus der grössten Tennis-Arena der Welt. Der 37-jährige Serbe, in New York als Nummer 2 gesetzt, schied bei den US Open so früh wie seit 2006 nicht mehr aus. „Ich habe teils mein schlechtestes Tennis jemals gespielt, so schlecht aufgeschlagen wie nie“, sagte Djokovic konsterniert. Somit stemmt der 24-fache Sieger von Grand-Slam-Turnieren diese Saison erstmals seit 2017 keinen Siegerpokal an einem der vier grössten Turniere in die Höhe. (Tennis, 07:53)