Putin trifft Prigoschin nach Revolte: Wagner bleibt Russland treu
Nach der weltweit beachteten Revolte der Wagner-Söldner hat Russlands Präsident Wladimir Putin deren Chef Jewgeni Prigoschin zu einem klärenden Gespräch im Kreml empfangen.
„In der Tat hatte der Präsident ein solches Treffen, er hat dazu 35 Leute eingeladen – alle Kommandeure von Einheiten und die Führung des Unternehmens, darunter Prigoschin selbst“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Putin hatte die Wagner-Aufständischen zuvor öffentlich als „Verräter“ beschimpft. Details des Treffens nannte Peskow nicht. Er sagte aber, dass die Wagner-Armee weiter für Russland kämpfen wolle.
Zuvor hatten Medien über das Treffen Putins mit Prigoschin berichtet. Seit Tagen hatten Experten international spekuliert über die Zukunft Prigoschins und seiner Wagner-Truppe, die für den Kreml etwa auch in Afrika und im Nahen Osten wichtig ist. Immerhin hat Putin seinem Ex-Vertrauten Prigoschin und dessen mit Panzern und Flugzeugen voll ausgestatteter Armee auch in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine erhebliche Gebietsgewinne zu verdanken. Die Wagner-Armee hatte etwa die ostukrainische Stadt Bachmut im Gebiet Donezk eingenommen, um die aber weiter gekämpft wird.
Nach Darstellung Peskows dauerte die Aussprache drei Stunden. Zu dem Treffen kam es demnach am 29. Juni – also mehrere Tage nach der am 24. Juni plötzlich beendeten Revolte Prigoschins gegen die Militärführung. Während des Gesprächs habe Putin seine Einschätzung sowohl bezüglich der Aktivitäten von Wagner auf dem Schlachtfeld in der Ukraine gegeben als auch zum Aufstand, der am 23. Juni begonnen hatte. Der Kremlchef habe sich aber auch die Version der Wagner-Offiziere zu dem Aufstand angehört, sagte Peskow.
(text:sda/bild:keystone)