29 Mai 2022

Nur Mini-Demonstration gegen Luke Mockridge

Nur etwa ein gutes Dutzend Demonstrantinnen und Demonstranten hat am Sonntagabend gegen den Auftritt des deutschen Comedian Luke Mockridge im Zürcher Hallenstadion protestiert. Sein Auftritt fand wie geplant statt. Die mehreren hundert Zuschauerinnen und Zuschauer, welche um 18 Uhr vor dem Eingang des Hallenstadions anstanden, interessierten sich ganz offensichtlich nicht für die Vorwürfe gegen Mockridge. Das Grüppchen von Demonstrantinnen und Demonstranten hatte sich etwas abseits der Warteschlange postiert und wurde entsprechend ignoriert. Ihr weisser Schriftzug „Überlebende wir glauben euch“, den sie in der Nacht auf Sonntag auf den ZSC-Lions-Platz vor dem Stadioneingang gemalt hatten, war bereits wieder weggeputzt. Die Jungsozialisten und das feministische Streikkollektiv hatten sich zum Ziel gesetzt, den Auftritt des Deutschen zu verhindern. Rund 1000 Personen schlossen sich ihnen in einer Petition an und forderten unter dem Titel „Keine Show für Täter“ eine Absage. Das Hallenstadion hielt jedoch am Auftritt fest. Mehr als zehn Frauen werfen dem Comedian übergriffiges Verhalten und sexuelle Gewalt vor. Die Verfahren gegen ihn wurden jedoch eingestellt. Für Juso und Streikkollektiv „ein tragisches Signal“ an die Opfer von sexualisierter Gewalt. Nur weil ein mutmasslicher Täter nicht rechtskräftig verurteilt worden sei, heisse das nicht, dass Überlebende von sexualisierter Gewalt lügen würden und die Tat nicht stattgefunden habe, betonen sie in einer Mitteilung. Es bedeute nur, dass die Tat vor Gericht nicht habe bewiesen werden können.

(text:sda/bild:unsplash)