18 Oktober 2024

Münsingen will sein Spital wiederbeleben

(02:59)

Die Gemeinde Münsingen geht in den Lead und will in den nächsten Monaten die Weichen für die zukünftige integrierte Gesundheitsversorgung in der Region stellen. Es wird Klarheit über eine nachhaltige Ausrichtung des ehemaligen Spitals Münsingen mit wertvollen medizinischen Nutzungen geschaffen.

Der Gemeinderat Münsingen hat am Mittwoch entschieden, ein umfassendes Projekt zur medizinischen, integrierten Grundversorgung in der Region am Standort des ehemaligen Spitals Münsingen zu initiieren. Die Gemeinde Münsingen setzt dazu eine Projektorganisation unter der Federführung des externen Projektleiters Jürg Marti, Gemeindepräsident Beat Moser sowie Katharina Baumann und Christoph Bangerter, beides Delegierte des Vereins «Förderung der medizinischen Grundversorgung Aaretal» (FMG Aaretal) und in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern wie auch regionalen Gesundheitsdienstleistenden ein und erteilt dieser folgenden Auftrag:

Es ist ein Vorprojekt zu erarbeiten, damit kurzfristige Massnahmen zum Erhalt der medizinischen Grundversorgung umgesetzt werden können. Weiter werden mittelfristige Massnahmen zur Realisierung eines innovativen, integrierten Gesundheitsnetzes am Standort des ehemaligen Spitals Münsingen erarbeitet. Der Gemeinderat und der Präsidentin des Vereins FMG Aaretal ist es wichtig: «Heute das Richtige planen, damit ein Fundament für eine nachhaltige Zukunft in der medizinischen Versorgung am Standort des ehemaligen Spitals Münsingen gegeben ist. Das leerstehende Spital soll wieder mit optimalen Nutzungen belebt werden.»

Das folgende Zukunftsbild soll dabei wegleitend sein:
Es entsteht eine innovative, zukunftsorientierte und integrierte Gesundheitsversorgung, welche fliessend zwischen ambulant und stationär, aber auch zwischen der Hausarztmedizin und den Spezialisten sowie den Disziplinen Akutsomatik, Rehabilitation, Psychiatrie und Langzeitpflege (im erweiterten Sinn) wirkt. Diese Neudefinition der Rollen und Aufgaben umfasst auch den Bereich des nichtärztlichen medizinischen Personals. Die Gebäude und Infrastruktur des ehemaligen Spitals Münsingen werden in das Zielbild integriert, da ein Spitalbetrieb nicht mehr möglich ist. Die Standortgemeinde, die Gesundheitsdirektion und die bestehenden und neuen Gesundheitsdienstleistenden erhalten die Chance, gemeinsam die Ambulantisierung voranzutreiben und die Gemeinden im Aare-, Gürbe- und Teilen des Emmentals können sich als innovative Region positionieren.

«Uns ist es ein grosses Anliegen, dass wir mit bestehenden Kräften (Gemeinden, kantonale Stellen und Gesundheitspartner) Neues für die Bevölkerung schaffen. Ein Miteinander steht im Zentrum.» Die ambulanten Leistungen gewinnen laufend an Wichtigkeit, da die Bevölkerung älter wird und die Anzahl an Fachkräften rückläufig ist. Dies bedingt einen effizienten Einsatz der vorhandenen Ressourcen für eine integrierte Gesundheitsversorgung.

Bis Mitte des Jahres 2025 soll im nun gestarteten Projekt der unmittelbare Handlungsbedarf aufgenommen werden und damit auch die künftige Nutzung der Immobilien des ehemaligen Spitals Münsingen skizziert werden.

(text:pd,jkä,clü/bild:beo)