Millionenkredit für die Sanierung der Berner Kornhausbrücke
Die Kornhausbrücke ist neben der Kirchenfeldbrücke die bedeutendste Stahl-Hochbrücke der Stadt Bern. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist im Bauinventar der Stadt Bern als «schützenswert» eingestuft. Die Brücke wurde 1897/1898 erbaut, exakt hundert Jahre später wurde sie letztmals umfassend erneuert.
25 Jahre nach der letzten Gesamterneuerung muss die 355 Meter lange Brücke erneut einer umfassenden Sanierung unterzogen werden – das zeigen die aktuellen Inspektionsberichte, zusätzlich vorgenommene Korrosionsschutzprüfungen und eine Zustandserfassung des Natursteinmauerwerks. Geplant ist, den schadhaften Belag und die Abdichtung unter der Fahrbahn zu ersetzen. Auch die Entwässerungsrinnen, der unter der Brücke verlaufende Kontrollsteg und die Natursteine der Brückenpfeiler werden, wo nötig, instand gestellt. Zudem sind Massnahmen zum Erhalt der Erdbebensicherheit und zur Erneuerung des Korrosionsschutzes notwendig.
Die städtischen Sanierungsarbeiten am Bauwerk sollen aus Gründen der Synergie und der damit verbundenen Kosteneinsparungen zeitgleich mit den von BERNMOBIL für 2025 geplanten Arbeiten zum Ersatz der Gleise und Fahrleitungen stattfinden. Auch die Gleisanlage weist nämlich erhebliche Schäden auf, was zu einem grösseren Unterhaltsbedarf und entsprechend höheren Kosten führt. Energie Wasser Bern seinerseits will die öffentliche Beleuchtung auf der Brücke (Hänge- und Stehleuchten) auf die ener-giesparende LED-Technologie umrüsten.
Die Hauptarbeiten sollen nach erfolgter Baustelleninstallation Anfang 2025 beginnen und innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden – mit Ausnahme der Korrosions-schutzmassnahmen. Während der Hauptsanierungsphase muss die Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Der motorisierte Individualverkehr wird umge-leitet, zwischen dem Viktoriaplatz und dem Bahnhof Bern verkehren Ersatzbusse. Für den Fuss- und Veloverkehr bleibt die Brücke mit Einschränkungen jederzeit passierbar.
Die Kosten für die Gesamtsanierung der Brücke belaufen sich auf insgesamt 27,7 Milli-onen Franken. Rund zwei Drittel davon übernimmt BERNMOBIL. Für den Kostenanteil der Stadt Bern hat der Gemeinderat zuhanden des Stadtrats und der Stimmberechtig-ten einen Kredit in der Höhe von 9,7 Millionen Franken genehmigt. Darin enthalten ist auch der vom Stadtrat im Januar 2022 bereits bewilligte Projektierungskredit von 2 Millionen Franken. Die Volksabstimmung findet im Juni 2023 statt.
(text:pd/bild:pixabay)