Linksgrün könnte sich höhere Parkgebüren für SUV vorstellen
Am Sonntag sprach sich in einer Bürgerbefragung eine Mehrheit der Pariserinnen und Pariser für höhere Parkgebühren für schwere Autos, Geländewagen und SUVs aus. Künftig soll für diese das Parken in der Pariser Innenstadt dreimal so viel kosten wie für andere Autos, namentlich 18 statt 6 Euro.
„Das sollte man in Thun auch machen“, sagt SP-Stadträtin Alice Kropf auf Anfrage von Radio BeO. Ähnlich tönt es vonseiten der Grünen. Es liege zwar aktuell kein entsprechender Vorstoss vor, erklärt Stadträtin Michelle Marbach, aber das Parkplatzreglement bzw. das Reglement über die Parkplatzbewirtschaftung sei immer wieder Thema, somit sei nicht auszuschliessen, dass eine solche Erhöhung Thun nicht in Zukunft auch beschäftigen könnte. Das Thema stehe ja nicht nur in Paris auf der Agenda, sondern zunehmend auch in Schweizer Städten und Kantonen.
Marbach bringt punkto höheren Parkgebühren für SUVs noch einen weiteren Gedanken ins Spiel: Das Reglement über die Bewirtschaftung der Parkplätze sehe vor, dass der Platz möglichst vielen zur Verfügung steht und wenn man bedenke, dass ein SUV rund doppelt so viel Platz beanspruche wie ein Smart, sei das sicher eine Diskussion wert. Aus Sicht der Grünen werde trotz der Parkhäuser noch zu viel öffentlicher Raum für die Parkierung genutzt. Grundsätzlich wäre es sinnvoll, Menschen dazu zu bewegen, auf andere Verkehrsmittel, also öffentlicher Verkehr, Velo oder Fussverkehr, umzusteigen. Nun seien aber die Möglichkeiten einer Lenkung stark beim Kanton konzentriert, sagt Marbach weiter, womit auf Gemeindeebene Gebühren ein starkes Instrument würden.
Marbach hält aber auch fest, dass nur eine Erhöhung der Parkgebühren ohne Ausbau eines alternativen Angebots keine gute Idee sei. Da brauche es ein Zusammenspiel.
Als mögliche Lösung für das Thuner Verkehrsproblem seien höhere Parkgebühren, insbesondere selektiv auf SUV ausgelegt, aus seiner Sicht nicht zielführend, sagt SVP-Stadtrat Leonardo Schlatter. Nur weil das Parken mehr koste, würden nicht auf einmal massenhaft weniger Autos in die Stadt fahren. Aber auch Schlatter ist der Meinung, dass sich im Thuner Verkehr etwas ändern muss. Er setze aber eher auf das Vorantreiben einer Aarequerung Thun Süd.
Mit Diskussionen über Parkgebühren und grosse Autos sind Paris und Thun nicht allein. In Basel will das Kantonsparlament deutlich höhere Steuern für SUVs, in Zürich wird gefordert, dass die Gebühren in der Blauen Zone ans Fahrzeuggewicht gekoppelt werden und auch bei den Berner Grünen seien höhere Parkgebühren für SUV ein Thema.
(text:csc/bild:unsplash)