21 Juni 2024

Kraftwerke Oberhasli und Verbände einigen sich zum Grimselprojekt

Am 28. Mai 2024 haben die Kraftwerke Oberhasli das Konzessionsgesuch für die Vergrösserung des Grimselsees beim Kanton eingereicht. Die Erhöhung der Grimselstaumauern ist Teil der zur Prüfung empfohlenen Projekte des nationalen Runden Tischs Wasserkraft. Das Projekt wird nach seiner Fertigstellung 240 GWh zusätzlich abrufbare Energie für die Wintermonate bereitstellen und leistet so einen Beitrag zu einer sicheren Winterstromversorgung der Schweiz.

Die Erhöhung der beiden Staumauern Spitallamm und Seeuferegg um 23 Meter hat selbstredend auch Auswirkungen auf die Natur und Landschaft. Vor allem wird ein ökologisch wertvolles Gletschervorfeld und damit eine natürliche Gewässer- und Gebirgslandschaft überstaut. In Gesprächen zwischen KWO und den Verbänden wurde deshalb gemeinsam intensiv nach Möglichkeiten gesucht, die durch die Stauseevergrösserung überfluteten Lebensräume andernorts bestmöglich zu kompensieren.

Beide Seiten loben den konstruktiven und effizienten Prozess. Die Vereinbarung konkretisiert die gesetzlich vorgeschriebenen Ersatzmassnahmen nach Natur- und Heimatschutzgesetz und Restwassermengen gemäss Gewässerschutzgesetz, und fordert den Kanton auf, diese in der Konzession festzuhalten. Der nationale Runde Tisch Wasserkraft sieht zudem zusätzlich notwendige Ausgleichsmassnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft vor, wie sie mit der Abstimmung vom 9. Juni auch im Gesetz verankert worden sind. Das Bestreben, diese Massnahmen gemäss Runden Tisch Wasserkraft gemeinsam zu entwickeln und deren Umsetzung verbindlich zu sichern, wurde auch in der Vereinbarung aufgenommen. Die Verhandlungen für die zusätzlichen Ausgleichsmassnahmen werden in den nächsten Monaten zwischen der KWO, den Verbänden und dem Kanton Bern fortgeführt.

(text:pd/bild:beo)