Kanton zieht Bilanz zu Lärmschutz der letzten 30 Jahre
In den letzten 30 Jahren hat der Kanton Bern über 200 Millionen Franken in den Lärmschutz investiert, um seine vom Gesetz vorgegebenen Lärmschutzpflichten zu erfüllen. Der Bund hat sich mit 72 Millionen Franken daran beteiligt. Im Kanton Bern braucht es auf rund 260 Kilometern des 2000 Kilometer langen Kantonsstrassennetzes Lärmschutzmassnahmen. 95 Prozent dieser Abschnitte wurden in den letzten Jahren saniert. Insgesamt wurden zu diesem Zweck rund 22 Kilometer Lärmschutzwände erstellt. Zudem finanzierte der Kanton Bern Schallschutzfenster. Lärmschutzwände sind aber in Städten und Dörfern nicht immer realisierbar, sei es wegen Sichtweiten bei Ausfahrten, wegen des Ortsbildschutzes oder wegen des schlechten Kosten-/Nutzenverhältnisses.
In den letzten Jahren sind auch im Kanton Bern Massnahmen wie lärmmindernde Beläge und Geschwindigkeitsreduktionen in den Vordergrund gerückt. Mit diesen zusätzlichen Massnahmen werden gleichzeitig auch Menschen ausserhalb des engeren Sanierungskorridors vom Lärm entlastet. Dieses Vorgehen entspricht auch der Strategie des Bundes und wird von ihm finanziell unterstützt. Seit 2020 setzt der Kanton prioritär auf «Flüsterbeläge». Diese haben eine sehr feine poröse Oberflächenstruktur und schlucken einen Teil des Abrollgeräusches. Sie bekämpfen den Lärm damit direkt an der Quelle. Bisher wurden bereits 70 Kilometer «Flüsterbeläge» auf Kantonsstrassen verbaut. Allerdings verlieren diese Beläge mit der Zeit teilweise ihre akustische Wirkung und bedingen einen sorgfältigen Unterhalt. Deshalb testet der Kanton verschiedene Massnahmen, um deren Lebensdauer zu verlängern.
(text:pd/bild:unsplash)