7 April 2022

Kanton sucht nach Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine

Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) sowie die Bildungs- und Kulturdirektion (BKD) bauen die Unterbringungs-, Betreuungs- und Bildungsangebote für Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und mit dem Schutzstatus S im Kanton Bern leben, laufend aus. Zurzeit befinden sich über 4’200 gemeldete Geflüchtete im Kanton Bern, davon rund 600 Schulkinder der Volksschulstufe.

Zurzeit sind rund 4’200 Personen aus der Ukraine im Kanton Bern gemeldet. Davon sind rund 900 in Kollektivunterkünften untergebracht, 500 warten kurzzeitig in den Durchlaufzentren in den Zivilschutzanlagen in Bern und Burgdorf auf eine Vermittlung an einen definitiven Wohnort, und über 2’800 sind privat untergebracht. Der Kanton Bern bereitet sich darauf vor, bis Ende Jahr bis zu 30’000 Personen aufnehmen zu können.

Der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektor, Pierre Alain Schnegg, unterstrich am Point de Presse, wie wichtig es nun sei, rasch genügend Betten zur Verfügung zu haben und dankte der Bevölkerung für die grosse Unterstützung. Vom Regierungsrat wurde beschlossen, ab Freitag, 8. April 2022, die Vorbereitungsarbeiten für den Bau von fünf modularen Wohneinheiten auf dem Berner Viererfeld zu starten. So kann auf dem Viererfeld in den kommenden Wochen Wohnraum für die vorübergehende Unterbringung von 1’000 Personen geschaffen werden. Der Berner Stadtpräsident, Alec von Graffenried, unterstrich am Point de Presse, dass die Stadt Bern das Vorhaben breit unterstütze.

Die Bildungs- und Kulturdirektorin Christine Häsler erklärte, wie der Kanton bei der Einschulung der ukrainischen Kinder vorgeht. «Die Kinder gehen entweder in Regelklassen oder in Willkommensklassen in die Schule», so Häsler. Das komme darauf an, wie viele Kinder in einer Gemeinde eingeschult werden, führte sie aus. Der Fokus liegt bei beiden Modellen in einer ersten Phase auf dem Sprachunterricht, aber auch der Bezug zur Ukraine soll nicht verloren gehen. Dies wird durch die Möglichkeit von Fernunterricht gewährleistet. Die Einschulung dient den Kindern und Familien als Tagesstruktur und sei ein wichtiges Zeichen, dass sie im Kanton Bern willkommen seien. Bis Ende letzter Woche sind in der Volksschule bereits 620 Kinder aus der Ukraine eingeschult worden.

Falls die ukrainischen Familien längere Zeit in der Schweiz bleiben müssen, können die Kinder aus den Willkommensklassen später den Unterricht in Regelklassen besuchen.

(text:pd/bild:unsplash)