Kanton Bern will von Massentests an Schulen nichts wissen
Für die Berner Schulen ist es keine einfache Zeit: Die Coronafallzahlen steigen, das Virus zirkuliert auch besonders bei Kindern und Jugendlichen. Maskenpflicht oder regelmässige Tests, wie es das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, gibt es kaum. Eltern fordern härtere Schutzmassnahmen, anderen sind selbst die wenigen, die im Kanton Bern noch gelten zu viel.
Bei einem Punkt sind sich die meisten aber einig: Die Schulen sollen offen bleiben. Das ist auch dem Verein Schule & Elternhaus Kanton Bern wichtig. Gleichzeitig sollen aber auch die Schüler:innen vor einer Durchseuchung geschützt werden. Deshalb fordert der Verein die Wiedereinführung der Massentests und damit die Abkehr von der vom Kanton gefahrenen Ausbruchsteststrategie.
Der Kanton Bern winkt ab, Massentests würden zur Zeit wenig Sinn machen, erklärt Gundekar Giebel von der Berner Gesundheitsdirektion gegenüber Radio BeO. Das Virus sei bereits überall, man wisse nicht wann und wo es ausbricht. Massentests wären ohnehin nur dann sinnvoll, wenn man sie obligatorisch machen könne, was bei vorsorglichen Tests nicht möglich sei, bei verordneten Ausbruchtests aber schon. Dazu komme, dass die Teilnahme unter den Schülerinnen und Schülern zuletzt bei noch gerade mal über 50 Prozent lag. So sei man auf einem Auge blind. Weiter verweist Giebel auf den Kanton Graubünden, der trotz Massentests ebenfalls Ausbrüche habe und auf die Waadt, welche gar nicht testet. Mit einem Systemwechsel des Berner Testregimes ist in absehbarer Zeit also nicht zu rechnen.
(text:cs/bild:unsplash)