Kanton Bern ruft zum breiten Testen auf
Die Coronasituation im Kanton Bern ist ernst. Die Intensivpflegeplätze sind fast zu einem Drittel mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. 85 Prozent der Personen, die intensive Pflege im Spital benötigen und beatmet werden müssen, sind nicht geimpft. Am Mittwoch waren insgesamt 225 Personen hospitalisiert, 49 mehr als vor einer Woche. 35 Patientinnen und Patienten lagen auf der Intensivstation, neun mehr als eine Woche zuvor. Davon mussten 28 beatmet werden (zwei mehr als in der Vorwoche). 24 Personen auf den Beatmungsplätzen sind nicht geimpft. Der Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg forderte an einem Point de presse in klaren Worten die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen. Dies sei der einzige wirksame Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe. Zudem sei die von geimpften Personen ausgehende Ansteckungsgefahr wesentlich geringer. Schnegg betonte weiter, dass pro Intensivpflegeplatz, der für einen Covid-19-Fall bereitgestellt werden muss, mindestens 10 bis 15 andere schwere Fälle warten müssen. Dies sei ein zusätzlicher Grund, sich sofort impfen zu lassen.
Weiter betont Pierre Alain Schnegg, dass bei privaten Treffen Testungen dringend empfohlen werden. Dies insesondere für ungeimpfte. Die Testkapazitäten des Kantons wurden in den vergangenen Wochen ständig erhöht. Zurzeit werden wöchentlich rund 59 000 PCR- und Schnelltests durchgeführt. Hinzu kommt eine nicht bekannte Anzahl Schnelltests, die nicht der Meldepflicht unterliegen und deshalb nicht erfasst werden. Damit ist das Testvolumen derzeit etwa zwei- bis dreimal höher als im Vorjahr in dieser Periode. Die GSI ruft die Bevölkerung dringlich auf, sich vor den Weihnachtsfeiertagen testen zu lassen, damit während der Festtage die Ansteckungsrate möglichst tief gehalten werden kann. Personen, die sich krank fühlen oder leichte Krankheitssymptome zeigen, sollen sich sofort testen lassen und bis zum Vorliegen der Resultate in Selbstisolation gehen.
(text:pd&chl/bild:beo)