Kanton Bern bricht Agrarinformationssystemprojekt AIS ab
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(03:06)
Im März 2024 hatte der Kanton Bern die Arbeiten am neuen Agrarinformationssystem (NeuAIS) sistiert, dies nachdem die beteiligten Kantonen Freiburg und Solothurn darüber informiert wurden. Gestern haben die zuständigen Regierungsmitglieder der drei Kantone den Schlussstrich unter das Projekt NeuAIS gezogen.
Der Kostenrahmen kann nicht eingehalten werden
Die Überprüfung des IT-Projekts, die seit April 2024 läuft, hatte aufgezeigt, dass der budgetierte Kostenrahmen und der Zeitplan nicht eingehalten werden können. Gestützt auf diese Ergebnisse hat der strategische Ausschuss den beteiligten Kantonen beantragt, das Projekt abzubrechen.
Stattdessen wird das bestehende System GELAN weiterentwickelt mit dem Ziel, die Lebensdauer bis nach 2030 zu verlängern. Ein Teil der Entwicklungen aus dem ersten Projektjahr von NeuAIS können bei der Weiterentwicklung von GELAN verwendet werden. Das bernische Amt für Landwirtschaft und Natur (LANAT) schätzt, dass rund ein Drittel der bisher getätigten Ausgaben von 3,36 Millionen Franken dabei genutzt werden können.
Zudem haben die GELAN-Kantone entschieden, an einer Vorstudie der Konferenz der Landwirtschaftsdirektorinnen und -direktoren teilzunehmen. Im Rahmen dieser Vorstudie wird geklärt, ob und zu welchen Bedingungen sich weitere Kantone am System NikA (Neues interkantonales Agrarsystem) beteiligen können, das aktuell von 12 Ostschweizer Kantonen entwickelt wird.
Der Vollzug ist nicht gefährdet
Der korrekte Agrarvollzug mit dem bestehenden System GELAN, wozu insbesondere die Ausrichtung der Direktzahlungen und der Strukturverbesserungsbeiträge an die Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter gehört, bleibt mit diesem Entscheid jederzeit gewährleistet.
(text:pd/bild:keystone)