Jungfraumarathon hat an HV auf Herausforderungen hingewiesen
Der 30. Jungfrau-Marathon steht vor der Tür. Nach anspruchsvollen Jahren bleibt das Umfeld auch für die Jubiläumsausgabe herausfordernd. Welche Punkte dabei im Zentrum stehen, hat Vereinspräsident Helmut Perreten an der HV in der Pfarrschyr Grindelwald aufgezeigt: «Der Wettbewerb zwischen den Laufveranstaltungen wird härter. Der Markt der Teilnehmenden schrumpft und das Angebot wird breiter. Gleichzeitig steigen die Ansprüche der Teilnehmenden. Deshalb sind wir gefordert, den Jungfrau-Marathon stetig weiterzuentwickeln und das Produkt zu verbessern.» Weitere Herausforderungen sind die Rekrutierung von neuen OK-Mitgliedern und Volunteers, die Suche nach Sponsoren und damit verbunden auch die Finanzierung des Grossanlasses.
In diesem Umfeld zeigt sich einmalmehr der Wert der Marke «Jungfrau-Marathon». Das hob Helmut Perreten auch in seinem Jahresbericht hervor: «Wir sind sehr glücklich, dass wir mit dem schönsten Marathon der Welt ein einmaliges Produkt haben. Die Einzigartigkeit der Szenerie am Fuss von Eiger, Mönch und Jungfrau sowie unser ungebremste Qualitätsanspruch mach den Event nach wie vor zu einem Highlight für Läuferinnen und Läufer. Auf den Lorbeeren ausruhen dürfen wir aber nicht.» Die vergangene Pandemie hat die grossen Schweizer Laufveranstaltungen teilnehmermässig um gut zwölf Jahre zurückgeworfen. Der ausverkaufte Jungfrau-Marathon 2022 blieb von dieser Entwicklung ausgenommen. Der Nachfragerückgang war aber dennoch erkennbar. Waren die 4’000 Startplätze 2019 noch in 36 Stunden vergeben, dauerte es 2022 rund sechs Monate, bis der Jungfrau-Marathon ausverkauft war.
Zwar gibt es für die Jubiläums-Ausgabe 2023 noch Startplätze, aber es sind schon rund 3’600 Startnummern für den Marathon und 600 für den Jubiläumshalbmarathon vergeben. Und beim erstmals durch das OK Jungfrau-Marathon durchgeführten Lauberhorn Run vom 2. April konnte sogar ein Teilnehmerrekord verzeichnet werden.
An der festgelegten Vision, ganzjährig die schönsten Lauferlebnisse anzubieten, hält das OK Jungfrau-Marathon fest. So wird das 2022 lacierte Jungfrau-Harder Run Race am 8. September zum zweiten Mal ausgetragen und bereichert das abwechslungsreiche Freitagsprogramm mit Jungfrau-Minirun, -Minimarathon und -Pararace. Zur Verlängerung der Laufsaison stehen im Sommer auch wieder der Jungfrau-Marathon Supporter Run und im Herbst der Jungfrau-Marathon Harder Run auf dem Programm. Inzwischen bietet der Jungfrau-Marathon somit von April bis November diverse Lauferlebnisse in Interlaken und der Jungfrau-Region an.
Dies alles möglich macht auch die grosszügige Unterstützung der Gemeinden, das unterstreicht auch Helmut Perreten: «Diverse Gemeinden unterstützen uns jedes Jahr mit Beiträgen von insgesamt rund 40’000 Franken. Hinzu kommt ein Beitrag des Kantons von 50’000 Franken. Aktuell verhandelt zudem die nationale Politik über Beiträge an wiederkehrende Grossveranstaltungen mit internationaler Ausstrahlung – wir sind verhalten optimistisch, dass der Jungfrau-Marathon von einer solchen Lösung künftig ebenfalls profitieren könnte. Unter Berücksichtigung der Unterstützung von Gemeinden, Kanton, Gönnern und Sponsoren sowie der Leistungen der Organisation und Helfende können wir für 2022 jedenfalls eine ausgeglichene Rechnung präsentieren und dafür danke ich allen ganz herzlich.»
Zum Abschluss der Hauptversammlung gewährte Skicross-Profi Ryan Regez spannende Einblicke zu seinem Werdegang bis zum Olympia-Sieg im Februar 2022 und zum langwierigen Weg zurück, nachdem er die Saison 22/23 verletzungsbedingt frühzeitig beenden musste.
(text&bild:pd)