IGKO lanciert Petition gegen Hundeleinepflicht im Kanton Bern
Der Kanton Bern will eine Leinenpflicht im Wald von Anfang April bis Ende Juli prüfen. Der Grund: Hunde stellen besonders für Rehkitze und brütende Vögel eine Bedrohung dar. «Der negative Einfluss frei laufender Hunde auf die Fauna ist hinlänglich bekannt und erwiesen», so der Berner Regierungsrat. Zum Handeln bewogen hat ihn SVP-Grossrätin Madeleine Amstutz mit einem Vorstoss im Kantonsparlament. «Immer wieder werden frisch geborene Wildtiere verwundet oder sogar zu Tode gebissen», sagt die Oberländerin. Sie habe nichts gegen Hunde. Es gehe ihr aber darum, dass in der Brutzeit die Stärkeren auf die Schwächeren Rücksicht nähmen. «Ausserdem soll die Problematik an den Kantonsgrenzen gelöst werden.» Was Amstutz damit meint: In den an den Kanton Bern angrenzenden Kantonen Freiburg, Jura, Luzern, Neuenburg sowie Solothurn gilt heute bereits eine entsprechende Leinenpflicht. Weil in Bern die Hunde aber noch frei herumlaufen dürfen, führe dies zu einer Art Spaziergang-Tourismus in den Berner Wäldern. «Der Kanton Bern soll keine Insel mehr sein, wo sich die Pflicht umgehen lässt.»
Anders als Madeleine Amstutz und die Berner Regierung sieht es Petra Sommer, Präsidentin der Interessensgemeinschaft kynologischer Organisationen im Kanton Bern und angrenzender Gebiete(IGKO). Die IGKO setzt sich dafür ein, dass ein weiteres Gesetz zur Hundehaltung im Kanton Bern nicht notwendig wird. Im HunG, Hundegesetz des Kantons Bern ist genügend geregelt, sagt Sommer zu Radio BeO. Am 20.3.2022 hat der Vorstand der IGKO in einem Brief an den zuständigen Regierungsrat Christoph Ammann ausführlich mit Fakten begründet, weshalb diese Massnahme unnötig ist. Darauf erhielt die IGKO nie eine Antwort. Aus diesem Grund hat die IGKO nun eine Online-Petition gegen die Motion von Madleine Amstutz lanciert, sagt Sommer weiter. Aus ihrer Sicht müsste man den Hebel nicht bei den Hunden, sondern bei den Besitzern ansetzten und diese noch besser auf die Thematik sensibilisieren. Das Geschäft kommt als Nächstes vor den Berner Grossrat, welcher in der Herbstsession darüber entscheidet.
(text:ola/bild:unsplash-symbolbild)