IG verlangt Aufhebung des Einbahnsystems in Thun
In den Jahren 2019/2020 haben rund 10’000 Personen eine schriftliche und eine online Petition unterzeichnet. Diverse demokratische Bemühungen von Gemeinden, politischen Parteien, Verbänden, Gewerbevereinen und Einzelpersonen wurden bisher nicht umgesetzt. In der Wintersession 2019 hat der Grosse Rat des Kantons Bern beim Vorstoss der Grossrätin Madeleine Amstutz, den Punkt «Verbesserungsmassnahmen einzuleiten, so dass der Verkehrsfluss beim Lauitorkreisel besser und gleichmässiger fliesst», mit 144 Ja, 0 Nein und 0 Enthaltungen als Postulat angenommen. Es ist jetzt an der Zeit, Bilanz zu ziehen, transparent zu informieren und das Einbahnsystem versuchsweise rasch aufzulösen. Um mehr Informationen über den Nutzen und über die Kosten der bisherigen Massnahmen zu erhalten, hat die Sigriswiler Grossrätin Madeleine Amstutz eine Interpellation eingereicht.
Mit dem offenen Brief verlangt die IG Verkehr Rechte Thunersee Seite, das ärgerliche Dauerproblem «Einbahnregime Thun» nicht weiter auf die lange Bank zu schieben, sondern rasch das Einbahnsystem versuchsweise aufzulösen. Dass die bisherigen Massnahmen (Verlegungen Bushaltestellen, bauliche Massnahmen, Messungen, Verkehrsdienst, runde Tische, Mediation, Stauerkennungssystem, Tempo 30 stadteinwärts usw.) nicht ausreichen, zeigen die anhaltenden täglichen Staustunden in und um Thun. Nach langen und intensiven Diskussionen in einem Verkehrsforum und fehlendem Erfolg der ersten versuchten Massnahmen wurde von den Behörden versprochen, allenfalls die versuchsweise Aufhebung des Einbahnregimes zu diskutieren und in die Wege zu leiten, weil die Sofortmassnahmen des runden Tisches keine Verbesserung der Situation bewirkt haben. Auch dies wurde bisher nicht umgesetzt.
Die seit Jahren andauernde Stausituation sei nicht mehr akzeptierbar. Den Linienbussen ist eine pünktliche Ankunft nicht immer möglich. Der Stau des Verkehrs z.B. vor den Kreiseln (Lauitor, Schlossberg, Berntor, Maulbeer usw.) ist zu eliminieren. Den Gewerbebetrieben und schlussendlich dem Endverbraucher entsteht ein erheblicher Mehraufwand. Der gesamte Verkehr wird benachteiligt und verursacht auch untragbare ökologische Schäden. Als gutes Beispiel zeigt die Umfahrung Wilderswil, wie in einer Region gemeinsam ein Ziel erreicht wurde.
(text:pd/bild:beo)