Stadionverbot für FC Thun Fans – Gesperrter Heimsektor in Luzern
Der Kanton Luzern hat am Freitag seine Massnahmen gegen Fangewalt verschärft und den Heimsektor für das kommende Spiel des FC Luzerns gegen den Yverdon Sport Club gesperrt. Zudem wurde für fünf weitere Fussballspiele eine Bewährungsphase ausgesprochen. Auch der FC Thun ergriff am Freitag Massnahmen.
Laut der Luzerner Bewilligungsbehörde entspricht das Vorgehen der Stufe 3 des Kaskadenmodells der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren. Darin enthalten ist auch ein Verbot von koordinierten Fanaktionen.
Der Online-Ticketverkauf wird per sofort gestoppt, wie es in der Mitteilung der Sicherheitsdirektion hiess. Physische Tickets könnten am Spieltag an der Kasse bezogen werden. Wer bereits ein Ticket habe oder über eine Abokarte verfüge, dürfe Sitzplätze im Stadion einnehmen.
Die Sanktion ist das Ergebnis der Gewaltvorfälle in Bern vom vergangenen Samstag. Im Nachgang an das Spiel des FC Luzerns gegen die Berner Young Boys waren zwei Mitarbeitende der Sicherheitskräfte verletzt worden. Da die Identität der Gewalttäter bis zum Ablauf der vorgegebenen Frist nicht geklärt werden konnte und diese auch nicht gemeldet wurden, traf die Bewilligungsbehörde nun verschärfte Massnahmen.
Der FC Thun Berner Oberland verkündete derweil am Freitag für fünf Anhänger des Berner Oberländer-Clubs nach den Gewaltausschreitungen vom Samstag ein mehrjähriges Stadionverbot. Das Stadionverbot gilt schweizweit und tritt per sofort in Kraft, wie der FC Thun Berner Oberland mitteilte. Die Sanktion sei gemeinsam mit der Polizei sowie dem FC Vaduz beschlossen worden.
Am vergangenen Samstag war es nach dem Spiel des FC Thuns gegen den FC Vaduz im Rheinparkstadion zu Ausschreitungen gekommen. Randalierende bewarfen Beamte mit Flaschen, Pyrofackeln und Eisenstangen. Dabei wurden ein Polizist und mehrere Fans leicht verletzt worden, wie es damals hiess.
Nicht nur in Wankdorf BE und im liechtensteinischen Vaduz kam es am letzten Wochenende zu Ausschreitungen. Im Spiel des Grasshopper Club Zürich (GC) gegen den FC Zürich wurden während des Marschs zum Stadion Letzigrund über hundert pyrotechnische Gegenstände gezündet. Zudem versuchte eine Gruppe von bis zu 80 GC-Anhängern, eine Tiefgarage zu stürmen. Die Bewilligungsbehörde verordnete eine Bewährungsphase von drei Fussballspielen.
(text:sda/bild:keystone)