13 September 2023

Grund für Schäden im Gotthard-Tunnel waren „Spannungsumlagerungen“

Die Ursache für den Schaden im Gotthard-Strassentunnel ist bekannt: „Spannungsumlagerungen im lokalen Gebirge“ haben zum Riss in der Zwischendecke geführt. Alterserscheinungen schliesst das Bundesamt für Strassen (Astra) als Grund aus.

Solche Spannungsumlagerungen im Gebirge könnten Bauwerke – wie zum Beispiel Tunnel – stark belasten, hiess es in einer Mitteilung des Astra vom Mittwoch. Dadurch habe sich der Druck im betroffenen Abschnitt verändert.

Die Folge davon seien Verschiebungen und dann der Riss in der Zwischendecke gewesen. Bereits 1985 sei es deswegen im Gotthard-Strassentunnel zu einem ähnlichen Schaden an der Zwischendeckenplatte gekommen.

Es gebe mehrere Möglichkeiten, warum es zu solchen Umlagerungen komme: Bewegungen im Berg, Bauarbeiten oder auch tektonische Einflüsse. Das Astra stehe deswegen in Kontakt mit dem Schweizerischen Erdbebendienst. Denn dieser habe am Sonntagnachmittag um 16.10 Uhr ein „seismisches Signal“ aufgezeichnet.

Zur Zeit werde abgeklärt, ob dieses Signal im Zusammenhang mit den Ereignissen im Tunnel stehe. Bis diese Abklärungen abgeschlossen seien, blieben die Vortriebsarbeiten im Berg in unmittelbarer Nähe der Schadenstelle eingestellt.

Auf jeden Fall könne das Astra den baulichen Zustand des Tunnels als Ursache für den Schaden ausschliessen, hiess es weiter. Die Bauarbeiten liefen auf Hochtouren. Am Dienstag seien als Vorbereitung für den Einbau einer Stahlkonstruktion Sicherungsarbeiten an den benachbarten Deckenelementen durchgeführt worden.

Die Stahlkonstruktion sei in der Nacht auf Mittwoch hergestellt worden und werde nun zum Tunnel gebracht und dann eingebaut. Wenn die Lücke in der Zwischendecke geschlossen sei, könne das Funktionieren des Abluftkanals wieder gewährleistet werden. Die Arbeiten seien auf Kurs, und das Astra gehe deshalb davon aus, den Tunnel noch in dieser Woche für den Verkehr freigeben zu können.

(text:sda/bild:keystone)