11 Juni 2024

Grosser Rat setzt Zeichen für Gesundheitsversorgung im Obersimmental

Die Gesundheitsversorgung ist das grosse Sorgenkind der bernischen Gesundheitspolitik. Im Rahmen dreier Motionen befasste sich am Dienstag abermals das Kantonsparlament mit der Thematik. Klar zeigte sich dabei: Auch im Berner Rathaus macht die aktuelle Situation Bauchweh. Diverse Lösungen für die Zukunft des Spitalstandorts sind gescheitert. Zuletzt machte die von Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg vorgeschlagene Übernahme durch die private Medaxo Schlagzeilen und die Absage seitens der Spital STS, das Spital in die Hände der Medaxo zu übergeben.

Die Motionen von Matthias Matti (Die Mitte/Zweisimmen), Anne Speiser-Niess (SVP/Zweisimmen) und Hans Schär (FDP/Schönried) wollten sich für eine durchgehende und sichere Gesundheitsversorgung stark machen. Schliesslich seien es während der Hauptsaison bis zu achtzigtausend Menschen in der Region Simmental-Saanenland zu versorgen, gab Matthias Matti zu bedenken, die gleiche Zahl wie in der Region Thun in einem ganzen Jahr. Aber während sich Patientinnen und Patienten in Thun die Frage stellen, welche Arztpraxis sie aufsuchen und wo sie den besten Service bekommen würden, stelle sich in Zweisimmen die Frage, ob man im medizinischen Notfall überhaupt noch einen Arzt oder eine Ärztin habe.

Alle Rederinnen und Redner machten sich für eine gute Gesundheitsversorgung in der Region stark. Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg liess sich sogar zu einem persönlichen Statement hinreissen wonach verantwortungslose Personen unterstützt von Opportunisten nicht nur einen Spitalstandort, sondern die Versorgung einer Region an die Wand gefahren hätten.

Der Grosse Rat sprach sich dann deutlich für die drei Vorstösse aus, allerdings als Prüfungsaufträge. Das Kantonsparlament setzt somit ein Zeichen für die Gesundheitsversorgung im oberen Simmental und im Saanenland. Aber eben auch nur ein Zeichen.

(text:csc/bild:pg)