Geteilte Meinungen am rechten Thunerseeufer
Das Hofstetten-Riedquartier ist stark vom Ausweichverkehr betroffen. Die Stadt Thun will die Situation verbessern und führte deshalb Ende 2023 bei den betroffenen Quartieren Hofstetten-Ried und Goldiwil eine Umfrage durch. Basis der Umfrage bildete die Verkehrsmassnahme «Fahrverbot für Motorwagen und Motorräder» mit dem Zusatz «Zubringerdienst gestattet» auf der Ried- und Wartbodenstrasse. Die Stadt verschickte über 2’500 Fragebögen an die Anwohnenden. 849 Personen nahmen an der Umfrage teil. 92 Prozent der Teilnehmenden stammen aus dem Quartier Hofstetten-Ried oder aus Goldiwil, der Rest aus anderen Quartieren oder Gemeinden. Die Auswertung zeigt, dass die vorgeschlagene Massnahme «Fahrverbot mit Zubringer» keine Mehrheit findet. Befürwortende und Gegnerschaft halten sich etwa die Waage.
Da die Verkehrsmassnahme nicht mehrheitsfähig ist, wird sie nicht umgesetzt. Als Alternative bietet sich ein befristetes Fahrverbot (mit Zubringerdienst gestattet) an Samstagen, Sonntagen und allgemeinen Feiertagen jeweils zwischen 16 und 20 Uhr an. Damit kann zumindest der Rückreiseverkehr am Wochenende eingedämmt werden, und der Alltagsverkehr in Richtung Goldiwil ist nach wie vor möglich. Die Stadt Thun diskutiert diese Massnahme in einem nächsten Schritt mit dem Quartierleist Lauenen-Hofstetten-Ried und der Schulgemeinde Goldiwil. Wird der Vorschlag begrüsst, ist die Stadt bereit, diese Massnahme umzusetzen.
Viele Umfrage-Teilnehmende weisen auf eine Lösung der Gesamtsituation hin (Tunnel-Lösung, Aarequerung Süd, Hofstettenstrasse, Einbahnregime). Die Massnahme gegen den Ausweichverkehr im Hofstetten-Riedquartier ist nur eine der Bestrebungen des Thuner Gemeinderats, die gesamte Verkehrssituation zu verbessern.
Bildlegende: zwei Autos kreuzen sich im Thuner Quartier Hofstetten-Ried
(text:pd/bild:zvg stadt thun)