Gemeinde Brienzwiler deckt halben Stromverbrauch selber
Die Leubensader der Gemeinde, die Wasserversorgung, wurde im Jahr 1904 in Betrieb genommen. Nach rund 85 Jahren stand deren Sanierung an. Schon früher wurde gemunkelt, eines Tages werde man die Wasserkraft auch für die Produktion von elektrischem Strom verwenden – dieser Moment schien 1989 nun Realität zu werden. Für rund 3 Millionen Schweizer Franken baute Brienzwiler ein eigenes Kleinwasserkraftwerk. Eine grosse Last damals, die sich heute aber finanziell wie auch energietechnisch bestens auszahlt! Bevor die Menschen das Wasser aus den Fahrnigraben-Quellen als Trink- und Gebrauchswasser nutzen, wird es im Kleinwasserkraftwerk „Trigli“ turbiniert und somit Strom erzeugt. Die Energieversorgung mit dem Kleinwasserkraftwerkt „Trigli“ war ein durchbrechender Erfolg. Heute verfügt das Werk über zwei verschieden grosse Turbinen, um einen besseren Wirkungsgrad bei unterschiedlichen Wassermengen zu erreichen. 2009 wurde die 3. Kraftwerkstufe bei der ARA in Betrieb genommen, wo das Überschuss-wasser aus dem Leitungsnetz nochmals turbiniert und Energie gewonnen wird. Mit diesen zusätzlichen ca. 120’000 Kilowatt produziert die Gemeinde pro Jahr durchschnittlich zwischen 800’000 und 1.2 Mio. Kilowatt Strom und kann somit zwischen 40-50 Prozent des Gesamtverbrauchs aus der eigenen Produktion decken. Seit dem Jahr 2013 verfügt Brienzwiler für seine Energieproduktion aus Trinkwasser, Photovoltaik, Oekostrom und Solar das Qualitätslabel „naturemade star“ der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS).
(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)