Für das Alpenschneehuhn wird es eng
Das Alpenschneehuhn ist besonders vom Klimawandel betroffen. Sein Lebensraum schrumpft wegen des Anstiegs der Waldgrenze, und neue Tourismusprojekte im Hochgebirge drohen noch mehr Störung in die Alpen zu bringen.
Der viel zu milde Winter hat Diskussionen angestossen, die auch das Alpenschneehuhn betreffen und ihm schaden könnten: Infrastruktur für Wintersportanlagen sollen in immer höheren Lagen gebaut werden, notfalls auch auf Kosten des Naturschutzes. Für den Fortbestand des Alpenschneehuhns in der Schweiz gilt es aber, die verbleibenden vielfältigen Lebensräume zu erhalten und vor Wintersport-Infrastrukturen freizuhalten und menschliche Störungen zu minimieren. Sonst droht das Alpenschneehuhn langfristig aus den Alpen zu verschwinden.
In seinem Revier benötigt das Alpenschneehuhn offene Gebiete mit wenig Vegetation und eine hohe Vielfalt an Steinen und Felsformationen. Lebensräume mit Skipisten, Bäumen, einer dichten Vegetation oder sogar Wald in der Nähe werden kaum besiedelt. Mit den immer höheren Temperaturen steigt allerdings die Baumgrenze an, was den Lebensraum des Alpenschneehuhns verkleinert. Die letzten verbleibenden Naturräume im Hochgebirge für den Ausbau von Wintersportanlangen zu opfern wäre fatal, ganz zu schweigen von den zusätzlichen Störungen durch die zunehmende Präsenz des Menschen in Winter und Sommer.
Weniger verfügbarer Lebensraum und sinkende Bestände führen zu einer Isolation der Populationen voneinander – ein ideales Rezept, um das Aussterben zu beschleunigen. Und tatsächlich: Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Bestand um rund ein Drittel zurückgegangen. Auch wenn in den letzten Jahren keine weiteren Rückgänge festgestellt wurden, sind die langfristigen Aussichten für das Alpenschneehuhn schlecht. Dabei trägt die Schweiz eine hohe internationale Verantwortung für das Überleben dieser Art – immerhin brüten 40 % der mitteleuropäischen Population in der Schweiz.
(text:pd/bild:zvg/vogelwarte; Ralph Martin)