Franz Carl Weber wird Teil des Müller-Konzerns
Der Spielwarenhändler Franz Carl Weber wird verkauft. Damit wechselt das vor Jahren in Schieflage geratene und mittlerweile sanierte Traditionsunternehmen ein weiteres Mal den Besitzer. Käuferin ist die deutsche Drogeriemarktkette Müller.
Franz Carl Weber (FCW) werde nach erfolgreicher Sanierung von der Müller Handels AG Schweiz übernommen, twitterte FCW-Verwaltungsratspräsident Marcel Dobler am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der „Handelszeitung“. Er teilt sich die Anteile am Traditionsunternehmen mit der Simba Dickie Group.
Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, erklärte Dobler gegenüber der Nachrichtenagentur AWP weiter. Die Marke Franz Carl Weber bleibe bestehen und auch am Filialnetz seien aktuell keine Änderungen geplant. „Für den Kunden ändert sich nichts“, so Dobler.
Der Nationalrat und Digitec-Mitgründer war 2018 als Aktionär bei FCW eingestiegen und Dobler will auch in Zukunft Teil von Franz Carl Weber bleiben: „Ich bleibe im Verwaltungsrat und werde mithelfen, die Firma weiterzuentwickeln. ‚Franzki‘ ist und bleibt eine Herzensangelegenheit für mich.“
Einen Wechsel gab es bei FCW bereits vor ein paar Wochen auf operativer Stufe. Neu ist Daniel Nenadic CEO. Er hat das Amt Ende Mai von Roger Bühler übernommen, wie dem Handelsregister zu entnehmen ist. Insgesamt beschäftigt FCW heute knapp 200 Angestellte in 23 Filialen.
Mit Müller soll FCW an dem sich konsolidierenden Spielzeugmarkt auf starke Beine gestellt werden. Die neue Eigentümerin biete dank ihrer Grösse und Einkaufsvolumina eine gute Basis dazu, sagte Dobler der „Handelszeitung“. Müller zählt mit einem Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Euro und über 35’000 Mitarbeitenden zu den grössten europäischen Drogeriegruppen.
Der grosse Partner an der Seite könnte FCW dabei helfen, zurück in die Spur zu finden. Die im Jahr 1881 gegründete Firma ist ein Leuchtturm im Schweizer Detailhandel und bringt nicht nur Kinderaugen zum Glänzen. In den vergangenen Jahren tat sich das Unternehmen aber schwer und schrieb bis zum Einstieg von Dobler rote Zahlen.
In der jüngsten Geschichte wechselte FCW auch mehrmals die Besitzer. Denner kaufte das Familienunternehmen im Jahr 1984 und trat es 2006 an den französischen Spielwarenkonzern Ludendo ab. Als Ludendo vor rund fünf Jahren Insolvenz anmelden musste, übernahmen Dobler und die Simba Dickie-Gruppe gemeinsam mit dem damaligen CEO Yves Burger das Zepter.
Nur ein Jahr später trennte man sich von Burger und in der Folge wurde FCW auf Erfolg getrimmt: Beispielsweise wurde ein neues Zentrallager aufgebaut, der Ausbau des Onlineshops vorangetrieben oder Automatisierungsprojekte im Einkauf angestossen.
(text:sda/bild:sda)