Flughafen Zürich-CEO rechnet auch für 2021 mit einem Verlust
Der Flughafen Zürich hat laut CEO Stephan Widrig genug finanzielle Mittel, um auch die Omikron-Krise durchzustehen. „Wir benötigen auch bei einem schwierigen 2022 keine Staatshilfe, abgesehen von der Kurzarbeitsentschädigung“, sagte der Manager am Montag zur Zeitung „Blick“ in einem Interview.
Die Kurzarbeit habe „enorm geholfen, dass wir kaum Entlassungen aussprechen mussten“, sagte er. Trotz der Krise sei die Infrastruktur, die es zu warten gelte, genau gleich gross, weshalb man hier nicht beliebig Kurzarbeit machen könne. „Im Moment machen wir vor allem bei Einheiten noch Kurzarbeit, welche direkt am Flugbetrieb hängen, so etwa Busfahrer oder Airport Guides.“
Widrig äusserte sich in dem Interview auch zur Passagierzahl. „Wir rechnen 2021 mit 10 Millionen Passagieren.“ Das sei weniger als ein Drittel gegenüber 2019 vor Corona. Das heisse auch, der Flughafen habe fast zwei Drittel weniger Umsatz im Flugbetrieb. Hinzu kämen tiefere kommerzielle Erträge wegen der Homeoffice-Pflicht und dem geringeren Pendlerverkehr.
Zum Glück habe sein Unternehmen in guten Zeiten Reserven gebildet und das Geschäft diversifiziert. Und 2021 habe man ja bekanntlich noch 900 Millionen Franken an Fremdkapital aufgenommen, um die Liquidität sicherzustellen. Dass man nach 2020 auch 2021 wohl einen Verlust in den Büchern haben werde, sei aber eine ausgemachte Sache.
Bis ein uneingeschränkter weltweiter Reiseverkehr wieder hergestellt sei, werde es noch Jahre dauern. Aktuell rechne er nicht vor 2025 damit, sagte der Manager. Und die Ausbreitung von Omikron verlängere die Krise noch, sagte er. Viel hänge aktuell davon ab, wie sehr und wie lange der Reiseverkehr eingeschränkt werde.
(text:sda/bild:pexels)